Penetrant dankbar

(GVSA Kurzimpuls aus dem Bibelprojekt des GVSA zu Kolosses 4, besonders Vers 2)

Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung.“

Paulus an die Christen in der der Stadt, namens Kolossä.

Dazu fordert Paulus seine Leser gegen Ende des Briefes in Kolosser 4,2 auf.

 „Bittet und dankt!“ Diese Kombination ist einfach nur schön und hilfreich allzumal. Sie hilft uns, von uns wegzuschauen, ohne uns zu verleugnen. 

Wenn wir bitten, bringen wir jemand anderem etwas aus unserem Lebensumfeld, damit er oder sie sich darum zu kümmert. Das kann etwas sehr Persönliches sein oder auch etwas, das jemand betrifft, der uns nahe steht. Etwas zu bitten bedeutet, seine eigenen Lücken zu bekennen und zu benennen. Wenn wir um etwas bitten, trägt uns auch immer die Hoffnung, dass die Bitte erhört wird. 

Beim Danken geben wir etwas zurück. Wir sagen Danke dafür, dass unsere Bitte erhört wurde. Unsere Hoffnung wurde erfüllt. Vielleicht wurden wir auch überrascht von jemand, von dem wir nichts oder zumindest nicht dies oder jenes erwartet hätten. Abseits unserer Bitten und Wünsche wurden wir angenehm überrascht. 

Paulus hat gemerkt, dass es gut ist, immer wieder von sich wegzuschauen – die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen. 

Wie funktioniert das? Paulus liefert auch die Antwort wieder in zweifacher Weise. Das erste ist:

Sei und bleibe beharrlich, penetrant. Lass dich weder von deinem Anliegen noch von Jesus Christus, an den du dich richtest, ablenken. Bleib sozusagen wach! Lass dich nicht ablenken und einlullen!

Ausdauernd wach bleiben im Bitten und im Danken. Das ist die große Herausforderung, vor die uns Paulus stellt. 

Schon bei diesem Gedanken werde ich, ehrlicherweise gesagt, müde. Diese Aufforderung übersteigt meine Kräfte. Ich brauche doch einen echten, gesunden Schlaf, um wieder zu Kräften zu kommen. Ich kann doch nicht immer an meine Wünsche, Sehnsüchte und Pläne denken und deren Erfüllung entgegensehen. Ich lebe doch im Jetzt und Hier. 

Erleichtert bin ich, dass Paulus das gar nicht von mir, von uns, fordert. Er möchte uns ja gerade daran erinnern im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus zu leben. Indem ich darauf achte, alles mit ihm zu besprechen und ehrlich mit ihm zu bleiben, kann ich mich mit gutem Gewissen zur Ruhe legen. Denn er wacht ja über mich. „Der Herr schläft und schlummert nicht.“, wie wir es in Psalm 121 lesen. Wir dürfen und sollen das sogar einmal, um unseren Körper nicht zu überfordern und ein anderes Mal, um geistlich fit zu bleiben. 

Beides tun wir im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus, den Sohn unseres wunderbaren Gottes, der schon in den sieben Tagen der Schöpfung zeigt, dass er sich um uns kümmern will und wird. Wir sollen uns also nicht in Spiritualität verlieren, sondern uns als Geschöpfe wahrnehmen und so auf unseren Schöpfer, Erhalter und Retter blicken. 

…und schon sind wir wieder beim Danken. Wenn wir nämlich im Vertrauen auf den Herrn Jesus wachen, durch den Gott ja die Welt erschaffen hat, und uns nicht von ihm ablenken lassen, können wir nicht anders als dankbar bleiben. Genau in diesem faszinierten Schauen auf Jesus bleiben wir dankbar und fassen immer wieder den Mut mit unseren Bitten zu ihm zu kommen. 

Wie schön dazu zu wissen, dass er uns in seine Gemeinde gestellt hat. Ihr dürfen wir im Gebet dienen und Gott für sie Danke sagen. Das ist der Grund, warum Paulus immer wieder so viele Namen nennt und seine Briefe schreibt. Er weiß sich in eine Gemeinschaft gestellt. Sie hat manchmal so ihre Macken. Aber sie ist das Zuhause, in dem wir nicht nur alleine, sondern auch gemeinsam unsere Blicke auf Jesus richten dürfen und mit Paulus sagen dürfen:

Jesus, öffne uns die Türen zu den Menschen, die dieses große Geschenk noch nicht kennen. Beschenke uns mit der Weisheit ihnen zu begegnen und dem dankbaren Wissen, dass du sie liebst, wie du es mit uns tust.

Amen!