„Zuletzt. Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.“
Paulus an die Christen in Ephesus, Kapitel 6, Vers 10
So lesen wir in Epheser 6, Vers 10, und so fasst Paulus das bisher Gesagte zusammen und richtet den Blick auf die wirklichen Zusammenhänge des Lebens.
Gerade hatte er noch die verschiedenen Beziehungsfelder des allgemeinen Miteinanders beschrieben. Da ist die Beziehung zwischen Mann und Frau, zwischen Kindern und Eltern, speziell aber auch zwischen Vater und Kindern; schließlich auch zwischen Sklaven und Herren. In unserer Zeit und Gesellschaft könnten wir, ohne näher darauf einzugehen, sagen: ‚zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern‘.
Landläufig nennt man diesen Abschnitt ‚Die christliche Haustafel‘. Die dort beschriebenen Beziehungsfelder beschränken sich jedoch nicht nur auf Christen. Jeder kennt sie aus seinem persönlichen Erleben. Was ein Miteinander christlich macht, beschreibt Paulus mit ein paar Aussagen, die uns herausfordern sollen. Dabei kommt er immer wieder auf eins, auf den Einen, zurück: Christus, den Herrn.
Es ist Jesus Christus, an dem wir uns in allen Beziehungsfeldern und Lebensumständen orientieren sollen. Er möchte sich zwischen uns stellen, zwischen mich und meine Eltern, mich und meine Frau, mich und meine Kinder, mich und meinen Arbeitgeber oder Arbeitnehmer. Dabei verdeckt er nicht sie Sicht auf meinen Gegenüber, sondern hilft mir, ihn oder sie so zu sehen, wie Gott ihn sieht: als seinen Geliebten. Sei er oder sie fern oder nah. Gott möchte uns allen nahe kommen durch Jesus Christus, seinen Sohn, unseren Herrn.
Wir sollen uns nicht anderen Einflüssen hingeben, seien es gesellschaftliche Konventionen, kirchliche Traditionen, persönliche Gewohnheiten oder anderen kulturellen Prägungen. Jesus soll und will uns beeinflussen und helfen in unserem gesellschaftlichen, gemeindlichen und persönlichen Miteinander auf heilsame Weise dem anderen zu begegnen. Denn es gibt Einflüsse, die nichts im Sinn haben mit dem umfassenden Heil, das Gott uns im Glauben an Jesus anbietet. Sie sind nicht greifbar, ihr zersetzendes Wirken aber doch sichtbar.
Das ist der Grund, warum Paulus uns daran erinnert, woher wir Kraft bekommen; Kraft, die uns zusammenhält, verbindet, heilt, löst, Lebensmut und darüber hinaus Hoffnung schenkt. Im Herrn, in Jesus Christus, haben wir alles, in ihm. Mit ihm hat Paulus seinen Brief begonnen. In ihm haben wir alles, schreibt er und meint es so. Deswegen fasst er seinen Brief kurz vor dem Ende zusammen und fordert uns auf unser ganzes Leben an Jesus Christus zu orientieren und aus ihm Tag aus, Tag ein, Kraft zu schöpfen, immer, in jedem Moment, nicht nur in Krisenzeiten, dann aber besonders.
Er ist die Quelle unerschöpflicher Energie. Dieser Blick auf ihn ist sozusagen wir der saubere Kontakt zu einer Batterie, die auf diese Weise fortwährend aufgeladen wird. Im Kontakt zu Jesus bleibt unser Leben in Bewegung und unsere Beziehungen dynamisch und zugleich heilsam.
Er ist der Dynamo, der das Licht brennen lässt, auch wenn wir stehen bleiben. Denn das Licht, das in und aus uns leuchtet, hängt nicht an unserer Kraft, sondern aus Gottes. Wie Gott die Welt schuf, das Sichtbare und das für uns Unsichtbare. So erhält er auch uns im Glauben an seinen Sohn Jesus Christus, im Blick auf ihn.
„Zuletzt also und zusammengefasst: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.“
Paulus an die Christen in Ephesus und mit ihnen an uns
Amen!