Paulus schließt seinen Brief wie er ihn begonnen hat: mit der Botschaft vom Sieg Jesu Christi über Tod und Sünde. Das ist die Gute Nachricht in diesem so ganz praktischen Brief. Kaum ein anderer Brief, den Paulus geschrieben hat, geht so sehr auf die konkrete Situation im persönlichen und gemeinschaftlichen Leben der Christen am Ort ein. So wird diese Siegesbotschaft von Jesus Christus um so mehr deutlich mitten im Wischiwaschi der wenig hilfreichen Gewohnheiten des alten Lebens, das immer wieder ins neue hineingreifen will. Doch wer sich mitten in seinem konkreten Alltag mit all seinen Herausforderungen Jesus anvertraut, der hat Anteil an seinem Sieg. Die einzige Voraussetzung ist eben nur dieses Vertrauen, das eben dadurch konkrete Auswirkungen hat. Nur verstehen kann oder will das nicht jeder. Selbst für Paulus war es nicht einfach. Um so mehr freut er sich über die Gnade Gottes, die er erleben und annehmen durfte.
Diese, so wundersame und wunderschöne Gnade Gottes, wird besonders deutlich im Tod Jesu am Kreuz. Damit beginnt Paulus seinen Brief. Dann will dieselbe Gnade im Leben der Christen sichtbar werden. Deswegen spricht Paulus vom Wirken des Heiligen Geistes im persönlichen und gemeinschaftlichen Leben der Gemeinde. „Ihr seid ein Tempel Gottes.“, lesen wir im fünften Kapitel und im 12. bis 14., dass wir durch das Wirken des Geistes Gottes zu einem Leib werden, dem Leib Christi. Hier nun, am Ende des Briefes fasst Paulus alles zusammen und öffnet uns die Augen für die wundersame und großartige Zukunft, die Jesus Christus für uns vorbereitet, der Vater im Himmel aber schon von Anfang an geplant hatte. Wir dürfen, wir werden auferstehen durch die Gnade Gottes, unverdient einfach durch Glauben, den Schritt des Vertrauens in das, was Jesus für uns getan hat.
Aber es bleibt pure Gnade, dass wir das verstehen, annehmen und leben dürfen. Es ist keine Gedankenspielerei, sondern die Offenheit für Gottes Handeln in unserem Leben und Sterben und Wiederauferstehen. Es ist auch keine hohe Theologie, die uns das verstehen lässt, sondern Gottes Geist, der uns das offenbart. Noch viel weniger sind es spekulative Ideen, die Lust am Diskutieren, sondern das Festhalten an den Zusagen Gottes durch die Kraft seines Sohnes und das Wirken des Heiligen Geistes.
So sehen wir hier im vorletzten Kapitel des ersten Briefes an die Christen in Korinth die einzigartigen Wahrheiten unseres Glaubens zusammengefasst, die Paulus im ganzen Brief entfaltet. Da kommen Karfreitag, Pfingsten und Ostern mitten im persönlichen Leben der Christen und ihrer Gemeinde zusammen. Da wird das Handeln des dreieinigen Gottes deutlich, des Sohnes, des Geistes und des Vaters, der alles in wunderbarer Weise zusammenfasst.
Da kann ich kann nicht anders, als mit dem Liedermacher Simon Gottschick staunen:
„Allein durch Gnade steh ich hier
Vor deinem Thron mein Gott bei Dir
Der mich erlöst hat, lädt mich ein
Ganz nah an seinem Herz zu sein
Durchbohrte Hände halten mich
Ich darf bei Dir sein ewiglich
Will mich mein Herz erneut verdamm‘n
Und Satan flößt mir Zweifel ein
Hör ich die Stimme meines Herrn
Die Furcht muss fliehen denn ich bin sein
Oh preist den Herrn, der für mich kämpft.“
Und meine Seele ewig schützt“
Simon Gottschick
Vielleicht fällt Ihnen auch ein anderes Lied oder Gedicht ein, das Sie über die Gnade Gottes staunen lässt. Schlagen Sie es doch in Ihrem Liederbuch auf oder suchen Sie es in einem Ihrer CDs oder bei Youtube. Hören oder singen Sie es für sich oder mit anderen und beten Sie Gott an, was er für sie getan hat und noch tun wird.
Ihr Lars-Uwe Jung
Vollständiger Verweis zum Zitat: CCLI-Liednummer 7028158, Rend Collective | Simon Gottschick, © 2014 Thankyou Music (Verwaltet von SCM Hänssler), Nutzung ausschließlich im Rahmen der SongSelect® – Nutzungsbedingungen . Alle Rechte vorbehalten. www.ccli.com, CCLI-Lizenznummer 1873840