Guten Appetit!

(Radioandacht – Augenblick mal! – Radio HBW vom 15. März 2020)

Wie beim letzten Mal will ich ihnen heute erzählen, warum ich von der Bibel so fasziniert bin. Sie schmeckt mir einfach. Sie ist für mich wie ein richtig gutes, abwechslungsreiches Essen. Zum einen sagt sie das selbst von sich, zum anderen ist das auch mein persönlicher Eindruck. 

Da lesen wir zum Beispiel: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, was aus dem Mund Gottes kommt.“ Stimmt das etwa nicht? Ist es nicht so, dass wir mehr, als zwei, drei oder vier Mahlzeiten am Tag brauchen? 

Leben wir nicht auch von guten Beziehungen? Was nützt einem schon das beste 5-Gänge-Menü, wenn man im Streit oder ungeklärten Verhältnissen zusammensitzt? 

Leben wir nicht auch von einem gesunden Maß an Bewegung? Aber was nützt einem der sonnigste Spaziergang, die Stunde im Fitneßstudio, oder der Ausflug auf dem Drahtesel, wenn man keinen klaren Kopf bekommt und das Herz voll ist von Gedanken und Emotionen, die einen belasten? 

Genau das meinen Mose und Jesus, die das Wort Gottes als Nahrungsquelle beschreiben. Es gibt mehr als Brot, Beziehungen und Bewegung. Es gibt was, das mir das alles reich macht. 

Die Bibel aufschlagen und durchstöbern wie auf dem Wochenmarkt – oder einen Bibelleseplan nehmen und sich jeden Tag mit einer Portion stärken // oder die Herrnhuter Losungen, zwei kurze Bibelverse als täglichen Snack. Wenn sie den ökumenischen Bibellese-plan noch nicht kennen, schauen sie doch mal im Internet nach oder fragen ihren Pfarrer. 

Ganz egal! In der Bibel lese ich folgendes von David: „Dein Wort ist wie Honig in meinem Mund.“ Woanders aber auch das Bekenntnis der Männer Gottes Hesekiel und Johannes, dass es einem bitter vorkommt, weil es korrigiert und in Frage stellt; doch dann wieder süß, weil es Hoffnung macht und meine Sorgen vertreibt. 

Der Prophet Jeremia bekennt Gott: „Wenn du zu mir sprachst, habe ich jedes Wort verschlungen. Deine Worte haben mein Herz mit Glück und Freude erfüllt.“ 

Und Petrus, der enge Freund von Jesus, schreibt seinen Mitchristen: „Wie neugeborene Kinder nach Milch schreien, sollt ihr nach der unverfälschten Nahrung von Gottes Wort verlangen. Durch sie wachst ihr im Glauben heran, sodass ihr gerettet werdet. Denn ihr habt ja bereits schmecken dürfen, wie gut der Herr ist.“ 

Dann beschreibt Paulus das Wort Gottes in seinen Briefen auch mit fester Speise. 

All das ist das Wort Gottes, wenn wir es hören oder lesen: mal süß, mal bitter, mal leicht, mal schwer, mal fest, mal flüssig – aber immer gehaltvoll – und wenn man es immer wieder liest, ausgewogen und unheimlich kraftvoll – gut für Körper, Herz und Gemüt. 

Fangen sie doch einfach gleich an zu schlemmen! … und wenn sie nicht wissen, wo sie anfangen sollen – melden sie sich einfach.

Ihr Lars-Uwe Jung aus Aschersleben