Sie wissen ja schon. Die Bibel fasziniert mich unheimlich. Einer der Gründe ist: Sie lädt mich ein zu lachen.
Ich darf mich freuen, und erleichtert auflachen, wenn ich vor Herausforderungen stehe, die mir eigentlich zu groß sind. Denn Gott ist an der Seite der Menschen, die sich seinem Sohn Jesus anvertraut haben.
Nur zu oft vergesse ich das. Ich weiß, als Berufschrist, als Prediger einer christlichen Gemeinschaft, sollte ich das nicht vergessen. Obwohl ich jeden Tag in der Bibel lese und bete, mit Gott spreche, einfach, weil es mir gut tut und nicht, weil ich dafür bezahlt werde, muss ich bekennen, dass ich nicht immer daran denke, dass mir Jesus vorangeht, sich umsieht und mir die Hand reicht. Ich schaue zu sehr auf mich, auf mein Menschsein.
Genug aber der Jammerei!
Ich bin so dankbar in der Bibel zu lesen, wie Jesus Menschen daran erinnert zu lachen, auch wenn es Dicke kommt und sie herausgefordert werden.
Lukas und Matthäus, zwei der vier Berichterstatter vom Wirken Jesu hier unter uns, erinnern daran in den sogenannten Seligpreisungen. Was wir so religiös als selig bezeichnen, ist die Aufforderung sich glücklich zu schätzen. 13 Mal fordert Jesus seine Leute dazu auf, sich mitten in ernsten Herausforderungen glücklich zu schätzen und am Schluss sogar sich zu freuen und zu jubeln.
Na klar, es gibt genug Situationen, aber auch Menschen, die unser Vertrauen auf Jesus hinterfragen, ja sogar darüber spotten: „Gott gibt’s ja gar nicht! Das ist ja längst bewiesen! In was für einer Welt lebst du eigentlich? Sei nicht albern!“
Ich will mich hier nicht über die sogenannten Beweise streiten. Was mir auffällt ist, dass das keine neuen Anklagen sind. Da lesen wir nämlich in dem Liederbuch der Bibel, den Psalmen, die im vorvorletzten Jahrtausend geschrieben wurden, die gleichen Anklagen, aber einige Male auch, dass Gott darüber lacht:
„Der in den Himmeln wohnt, macht sich über sie lustig und lacht die Spötter aus.“
(Psalm 2,4 und an anderen Stellen)
Gott fordert uns jedoch jetzt nicht zur Schadenfreude auf nach dem Motto: „Da habt Ihr’s. Ihr werdet es schon sehen!“ Ganz im Gegenteil. Er lädt uns ein, sie und mich, uns anlachen und nicht auslachen zu lassen.
Denn wo Jesus auftaucht, lächelt er Menschen an, die sich ihm anvertrauen. Da lesen wir, wie er mit Kindern spielt, sie in die Arme nimmt, sich mit ihnen freut. Andere ärgern sich aber darüber.
Woanders schaut er einen korrupten Finanzbeamten freundlich an und fragt ihn, ob er ihn besuchen darf. Der war auf Jesus aufmerksam geworden. Plötzlich klettert er aber schüchtern auf einen Baum, um Jesus erstmal von oben herab zu beobachten. Jesus lädt ihn ein:
„Komm runter auf den Boden der Tatsachen und lass mich dir ein Lachen ins Gesicht und aufs Herz malen!“
frei nach Lukas 19,1-10
Der, der Gott und Menschen gespottet hatte, lässt sich auf Jesus ein und bereinigt seine Schuld. Der ehemals korrupte Beamte lacht jetzt nicht mehr über Gott, sondern seinen eigenen Unglauben.
Er sieht Jesus an und merkt:
„Ja, mit Jesus vor mir,
und ich an seiner Hand,
darf ich mich wirklich glücklich schätzen.
Gott ist meinem fehlenden Vertrauen entgegen gekommen,
hat zu mir hoch geschaut
und mich runter geholt auf den Boden,
wo ich tanzen darf zur Ehre Gottes
und zu meiner Freude
mit denen, die sich auch ein Lachen anzaubern lassen.“
Lassen sie sich doch auch anlachen von Jesus und das Glück erkennen, dass er sie an die Hand nehmen will und nicht loslassen wird, wenn’s Dicke kommt. Lassen sie sich auch ein Lachen ins Gesicht und aufs Herz zaubern! Gleich jetzt.
Merken sie’s schon?
Ihr Lars-Uwe Jung