Es reicht!

Gedanken von Thomas Käßner, Inspektor des GVSA, zum Monatsspruch für Juli 2020

Der Engel des Herrn rührte Elia und sprach: „Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.

(1. Könige 19,7)

„Es reicht“, sagt sich Elia. Er hat keinen „Bock“ mehr, Gottes Prophet zu sein. Mit 450 Priestern des Fruchtbarkeitsgottes Baal hatte er es aufgenommen. Gott hatte sich grandios als der mächtige Gott erwiesen. Jetzt hätte alles gut werden können und Israel hätte sich wieder zu seinem Gott wenden sollen. Stattdessen droht Isebel, die heidnische Frau von König Ahab, ihn zu ermorden. Da fährt Elia der Schreck ordentlich in die Glieder. Er flieht in die Wüste und möchte nur noch sterben. So sind wir Menschen. Manchmal sehen wir nur noch „schwarz“ und dann fehlt es an Kraft und Mut. Eigentlich möchte man nur noch davonlaufen und alles hinschmeißen. 

„Es reicht“, denkt offensichtlich auch Gott. Elia hat sich ordentlich für ihn ins Zeug gelegt. Jetzt war die Zeit, mal Pause zu machen: Ausschlafen, Essen, Trinken, Gedanken ordnen und Kräfte sammeln. Gott schickt einen Engel, der Elia umsorgt, bevor er wieder einen neuen Auftrag bekommt. So ist Gott. Er will gar nicht, dass wir uns immer nur um ihn kümmern. Er will uns auch Zeit schenken, wo er sich um uns kümmert – und das nicht nur in den Krisen des Lebens.

„ Es reicht“, erfährt dann Elia. Nur ein geröstetes Brot hatte er gegessen und nur einen Krug Wasser getrunken. Trotzdem reichen seine Kräfte, um 40 Tage und Nächte bis zum Bergt Horeb zu wandern. So sind die Gaben Gottes. Äußerlich machen sie nicht viel her. Nur ein Satz aus der Bibel und trotzdem gibt er Mut für die nächsten Schritte im Leben. Nur ein Bissen Brot und ein Schluck Wein und trotzdem wissen wir uns gestärkt für den Glaubensweg und bereit für den nächsten Auftrag. Das ist alles nicht viel, aber es reicht!

Thomas Käßner