Solche und solche
In Kapitel drei und vier seines zweiten Briefes an Timotheus vergleicht Paulus Menschen, die sich vom Wort Gottes prägen lassen mit solchen, die daraus Fabeln machen und Spekulationen nachlaufen. Das Resultat ist bei den einen ein Leben, in dem Glaube, Langmut, Liebe und Geduld sichtbar werden, obwohl sie um des Wortes Gottes Willen leiden. Paulus sieht sich und Timotheus auf ihrer Seite. Er macht aber auch die anderen aus, die den Anspruch des Wortes Gottes nicht annehmen, was auch Resultate erkennen lässt, wovon er 16 aufzählt und als Vergügungssucht zusammenfast. Diese Menschen scheinen sogar fromm, sind aber das ganze Gegenteil wie Paulus schreibt: “Sie leugnen die Kraft der Frömmigkeit.” und: “Sie haben einen zerrütteten Verstand.”
Natürliches Wachstum und künstliches Gehabe
So ähnelt dieser Abschnitt auch dem aus dem Brief an die Christen in Galatien, bei denen einige die gute Botschaft von Jesus verdrehen. Paulus stellt dort die Werke des Fleisches der Frucht des Geistes gegenüber (Gal 3,19-26). Während das eine vergeht, weil es auf menschlicher Kraft aufbaut, hat das andere Bestand, weil es sich von Jesus prägen lässt. Ähnliches schreibt auch Jakobus im dritten Kapitel seines Briefes, wo er die Weisheit von oben der von unten gegenüberstellt. Während die von oben von Gott kommt und konstruktiv Beziehungen aufbaut, reduziert sich die andere auf menschliche Sehnsüchte und fördert Missgunst und Spaltungen.
Tipps für den Weg und der Blick aufs Ziel
Das Heilmittel, das Paulus Timotheus bietet, ist die Heilige Schrift, die durch den Glauben an Jesus zum Ziel, zur Rettung führt und ganz praktische Auswirkungen im Leben hat. Dieser herausfordernde Anspruch, der gleichzeitig eine kraftspendende Zusage ist, bleibt nach Paulus nicht ohne Widerspruch. Sich an Gottes Zusage zu hängen und sich von ihr verändern zu lassen ist manchmal wie ein anstrengender Wettkampf, in dem man das eine oder andere Mal auch ein Foul erleiden muss. Im Ziel winkt aber schon der Schiedsrichter mit der Siegeskrone. Paulus ist schon nahe am Ziel und freut sich darauf. Sein Leben geht dem Ende entgegen. Weil er aber diesen Preis, seine Freude und Hoffnung mit anderen teilen will, schreibt er diese eindringlichen Worte an Timotheus und mit ihm auch an uns.
Behalten wir dieses Ziel im Blick und auf dem Weg die Heilige Schrift, die Bibel, die uns Jesus immer wieder vor Augen malt.