alternative Energie

Ich glaub’s ja kaum! Der gefüllte Kochtopf steht schon ein paar Minuten auf der Platte. Klack – plötzlich ist Stromausfall. Das Essen halbgar und auf dem Tisch kalt. Die Stimmung ist gedrückt. Doch lieber eine Scheibe trocken Brot? Ist Euch das auch schon mal so oder so ähnlich passiert? Stromausfall ist ja eher selten in Deutschland. In Brasilien haben wir immer mit Gas gekocht. Die Zylinder konnte man sich kommen lassen. Da ist es immer gut einen Ersatz parat zu haben. Denn natürlich ist das Gas immer dann leer, wenn man mitten dabei ist zu kochen oder sich einen Espresso zu machen. Jetzt stellt Euch aber mal vor, der Strom fällt aus, der Gaszylinder ist leer, aber das Wasser kocht weiter. Das ist doch absurd, oder?! 

So oder so ähnlich ist es der jungen christlichen Gemeinde in Jerusalem passiert. Nein, die Christen hatten keinen Kochkurs veranstaltet, der dann doch nicht abgesagt werden musste. Vielmehr wurden sie wiederholt bedroht. Sie sollten bei Strafe nicht mehr von der Auferstehung von Jesus erzählen. Die Lage war also nicht einfach. Da sollte der Gemeinde sozusagen geistlich der Strom abgeschaltet werden. Der Gaszylinder als Kraftquelle wurde ihnen einfach weggenommen. Alles natürlich nur im übertragenen Sinn. Wirklich?

Denn wie kann man sich schon frei und fröhlich fühlen, wenn man bedroht oder eingeengt wird? 

Wie reagieren die Christen damals, und was passiert mit ihnen? Schließen sie ihre Türen? Halten sie sich zurück und machen alles heimlich? Sagen sie überhaupt alle Veranstaltungen ab? 

Sie machen nichts von alldem. Sie versammeln sich und beten. Gemeinsam zieht es sie ins Gespräch mit Gott. Sie leugnen nicht die Situation. Sie machen sich nichts vor. Sie ziehen sich aber auch nicht zurück. Sie ziehen gemeinsam zu Gott, suchen seine Gegenwart. Gemeinsam erzählen sie ihm vertrauensvoll alles, was sie bewegt. Und dann passiert es:

Und als sie gebetet hatten, erbebte der Ort, an dem sie sich versammelt hatten, und sie wurden alle erfüllt von heiligem Geist und verkündigten das Wort Gottes in aller Freiheit. * Die ganze Gemeinde war ein Herz und eine Seele, und nicht einer nannte etwas von dem, was er besass, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.” 

(Apostelgeschichte 4,31–32 nach der Bibelübersetzung Zürcher Bibel, Version 2007)

Die politischen und religiösen Entscheidungsträger stellen den Strom ab. Gott aber stellt auf alternative Energie. 

Gott lässt sich nicht stoppen. Er verschließt seine Ohren nicht. Er steckt seine Hände nicht in die Taschen. Gott reagiert auf die Sorgen seiner Leute. Dabei ändert er gar nicht einmal die Umstände. Er hilft seiner Gemeinde vielmehr sich den Umständen zu stellen und gibt ihr alles, was dazu nötig ist. Er erfüllt sie mit seinem ureigensten, unvergleichlichen, besonderen, seinen Heiligen Geist.

Und dann passiert es …

Die Christen werden mit Mut, mit innerer Freiheit erfüllt. Dieser Mut, diese Freiheit beginnt zu sprudeln und läuft über. Sie können gar nicht anders als das zu erzählen, was Gott sagen würde. Sie geben sein Wort in aller Öffentlichkeit weiter. Dabei bleibt es aber nicht. Gott schweißt sie noch mehr zusammen. Sie reden nicht nur, sondern unterstützen sich gegenseitig nach Kräften und Nöten. 

Genauso ist es, wenn man vom Heiligen Geist erfüllt ist. Man kann nicht mehr schweigen. Man kann nicht mehr nur zuschauen. Anfangen tut aber alles mit dem Blick auf den, von dem der Geist kommt. Beginnen tut alles mit dem intensiven Gespräch mit dem Schöpfer aller Dinge. Ja, da geht es um unsere Begrenzungen. Vielmehr geht es aber um den, der unsere geschlossenen Grenzen öffnet. 

Vielleicht tun wir das viel zu selten: auf Gott schauen und von Jesus alles erwarten.

Gott gibt uns nicht unsere verloren gegangene Kraft zurück. Er will uns mit alternativer Energie füllen. Er selbst möchte in uns wohnen und Raum einnehmen. Wenn uns die Kraft fehlt, wenn wir uns eingeschränkt fühlen, wenn wir ausgebremst werden. Dann wird es wirklich Zeit, dass wir uns wieder dem allein wirklich alternativen Energieversorger anschließen. Er lässt uns; er lässt Dich wieder sprudeln. Schau auf ihn und sprich mit ihm. 

Was damals passierte, war übrigens kein Einzelfall. Es ist seitdem unzählige Male wieder passiert. Warum nicht heute wieder? …bei Dir?!