Das dauert ja ewig!

(Eine paar Gedanken zum fortlaufenden Bibellese dieser Tage aus dem ersten Brief des Johannes.)

Das dauert ja ewig!” denke ich, seufze in mich hinein und überlege: “Soll ich es morgen nochmal versuchen oder wann anders oder weiter warten?” So fühlt es sich oft an, wenn wir an Ewigkeit denken. Dann kommt uns meist ein nicht endender Zeitraum in den Kopf. Es ist schon gut, dass alles mal ein Ende hat. Allgemein gesagt, stimmen wir dem sicher zu. Aber wenn wir gerade so richtig schöne Momente erleben, sagen wir dann doch eher: “Das könnte ewig dauern!” Ja, es stimmt schon, mit der Ewigkeit ist es so eine Sache. Einmal ersehnt man sie, ein anderes Mal verzichtet man gerne darauf. 

Als Johannes, einer der engsten Vertrauten von Jesus, gegen Ende seines Lebens seine drei Briefe schreibt, kommt er auch auf dieses Thema. 

Ich weiß, dass ihr an Jesus Christus als den Sohn Gottes glaubt. Mein Brief sollte euch noch einmal versichern, dass ihr das ewige Leben habt.

(1. Johannes 5,13 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für Alle) 

Ihr habt das ewige Leben.”, schreibt Johannes. Wir bekommen es also nicht irgendwann nach unserem Tod. Wir haben es. Das ist doch unglaublich, oder? Fühlt es sich denn so an? Manchmal vielleicht nicht, ein anderes Mal doch. Aber ganz egal. Wer an Jesus glaubt, also zu seinen Vertrauten gehört, der hat es, das ewige Leben. Für Johannes ist das ewige Leben nämlich nicht nur ein Zeitbegriff. Es ist viel mehr. 

Das ewige Leben ist das Leben, zu dem Gott selbst ganz untrennbar dazugehört. Das ewige Leben, von dem Johannes schreibt, ist das, in dem ich in jedem Moment auf Jesus Christus zählen kann, Gottes Sohn. Das ewige Leben nach Johannes ist ein Leben, dem sich Gott nicht entzieht. Das ist für Johannes einer der wichtigsten Entdeckungen. Genau dieses Erleben ist so untrennbar verbunden mit dem christlichen Glauben. Gott selbst ist Mensch geworden so ganz konkret, fassbar und greifbar. Er ist in unsere Weltgeschichte gekommen, ist Teil von uns geworden. 

Gott gibt uns Anteil an seinem Wesen; und dieses Wesen wird sichtbar in Jesus Christus. Darum geht es bei der Ewigkeit, beim ewigen Leben. Leben wird ewig, wenn Jesus dazu gehört, wenn ich zuversichtlich bin, dass ich mich ihm mit allem anvertrauen kann. Weil er untrennbar zu meinem Leben gehört, weiß ich, dass er mich hört, wenn ich zu ihm rede. Weil er in mein Leben gehört, will ich seinen guten Willen kennenlernen, will ich immer mehr davon wissen, was gut für mich ist. 

Johannes toppt das noch. Denn er sichert uns zu, dass wir das schon bekommen haben. Der Wille Gottes ist, bei uns zu sein, bei Dir und bei mir. Das haben wir schon, wenn wir an Jesus glauben. Der Wille Gottes ist, dass wir uns ihm mit allem anvertrauen, was uns bewegt, seien es nicht enden wollende Prüfungen oder all das Schöne, das wir nicht missen möchten. 

Deshalb dürfen wir uns auch darauf verlassen, dass Gott unser Beten erhört, wenn wir ihn um etwas bitten, was seinem Willen entspricht. * Und weil wir wissen, dass Gott all unsere Gebete hört, dürfen wir sicher sein, dass er uns gibt, worum wir ihn bitten. Es ist, als hätten wir es schon erhalten.

(1. Johannes 5,14–15 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für Alle)

Ja, wir haben es wirklich schon erhalten. Das Allerwesentlichste haben wir schon. Davon haben wir gerade gehört. Johannes schreibt aber von noch mehr. Gottes Wille ist es auch, dass wir uns keine Schuld mehr bedrücken muss. Auch das dürfen wir schon für uns in Anspruch nehmen. 

Es ist Gott nur wichtig, dass wir es ernst damit meinen. Denn er nimmt uns ernst. Weil wir keine Gedankenspielereien von ihm sind, dürfen wir auch auf ihn zählen und ihm vertrauen. 

Jesus Christus, Gottes Sohn, mitten in meinem Leben, untrennbar, vertrauensvoll, entlastend, Leben schaffend. Das darf ruhig ewig so weitergehen. Ja, das wird ewig so weitergehen und es wird noch besser werden. Auch wenn es zu Zeiten nicht danach aussieht. Diese Zeiten werden nicht ewig sein, Jesus in unserem Leben schon.