Geheimnis gelüftet

(Ein paar Gedanken zur Mitte des Buches der Offenbarung.)

Ich weiß schon was, was du nicht weißt.” Kennt ihr diesen Spruch, den man sich gegenseitig sagt, wenn man ein Geschenk vorbereitet hat, es aber noch nicht so weit ist, es zu übergeben? Vor Weihnachten oder vor Geburtstagen haben wir es uns oft gegenseitig zugerufen. Wir wollten Neugierde wecken, einerseits auch ein bisschen ärgern, andererseits aber auch Vorfreude. 

Ein anderer Spruch ist der: “Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist …” Man sitzt gemeinsam in einem Raum. Einer hat sich heimlich einen Gegenstand ausgesucht, der sich dort befindet. Die anderen müssen jetzt raten, was es ist. 

Bei beiden Sprüchen geht es um Geheimnisse. Das letzte Buch in der Bibel, die Offenbarung ist auch so ähnlich. Es ruft uns laut zu: “Ich weiß schon was, was ihr nicht wisst.” und: “Ich sehe was, was du nicht siehst.” Johannes, der das Buch für uns aufgeschrieben hat, will zelebriert aber keine Geheimniskrämerei. Es geht ihm nicht darum, etwas zu verhüllen – ganz im Gegenteil! Seine Absicht ist, Geheimnisse zu lüften und zwar Geheimnisse, die Vorfreude wecken sollen, wenn es garnicht danach aussieht. Viele Menschen erschrecken, wenn sie dieses Buch der Offenbarung lesen. Und es stimmt ja auch. Nicht weniges darin Beschriebene kann uns unheimlich werden. 

Wie kommen wir also auf diese Vorfreude?   

Im zwölften Kapitel, wo von schlimmen Kämpfen im Himmel und auf der Erde berichtet wird, lesen wir folgendes: 

Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der einmal mit eisernem Zepter über die Völker der Erde herrschen sollte. Das Kind wurde zu Gott entrückt und vor seinen Thron gebracht.

(Offenbarung 12,5 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für Alle)

und dann:

Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und weil sie sich zu dem Lamm bekannt haben.

(Offenbarung 12,11 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für Alle) 

Merkt Ihr etwas? Da wird ganz nebenbei zuerst von der Geburt und Himmelfahrt von Jesus berichtet und dann erst als Zweites von seinem Tod am Kreuz. 

All das soll verhindert werden von bösen Mächten. Sie wenden alle möglichen und unmöglichen Mittel auf. Es wird getäuscht und Gewalt angewendet. Und doch ist ihr ganzes Planen und Handeln umsonst. Sie verlieren ihren Angriffskampf gegen Gottes Plan. 

Die Botschaft ist hier: “Schau mal genau hin!” 

Weihnachten ist nicht nur das Fest der süßen Geburt des Sohnes Gottes. Dieser Sohn Gottes ist als Herrscher geboren. Die Himmelfahrt von Jesus ist kein Zeichen dafür, dass Gott uns im Stich lässt und unendlich warten lässt, bis er wiederkommt. Es ist das Fest seiner Herrschaft. Die Macht des Bösen ist gebrochen. Karfreitag, der Tag, an dem Jesus am Kreuz stirbt und sein Blut vergießt, ist nicht nur die Erinnerung an unsere Sünde. Es ist das Zeichen des Sieges darüber und über alle Mächte, die dem widersprechen. 

Mitten in diesem Buch der Offenbarung soll Johannes diese Zeichen setzen. Jeder, der sich Jesus im Glauben anvertraut, steht auf der Seite des Siegers. Jesus ist geboren um zu herrschen. Doch seine Herrschaft ist keine, die unterdrückt. Jesus ist gekommen um zu retten. Er rettet uns von Mächten des Bösen, von bedrückenden Gedanken, ja sogar von uns selbst. 

Jetzt hörte ich eine gewaltige Stimme im Himmel rufen: »Nun hat Gott den Sieg errungen, er hat seine Stärke gezeigt und seine Herrschaft aufgerichtet! Alle Macht liegt in den Händen dessen, den er als König auserwählt und eingesetzt hat: Jesus Christus! Denn der Ankläger ist gestürzt, der unsere Brüder und Schwestern Tag und Nacht vor Gott beschuldigte.

(Offenbarung 12,10 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für Alle)

Niemand kann dem widerstehen. Jesus ist Sieger! …und vor allem: er wird uns auch versorgen, wenn um uns herum alles durcheinander gerät. Er ist nicht verschwunden. Er auch unser Versorger! 

Siehst Du auch, was ich schon sehe? Weißt Du auch schon, was ich weiß? 

Lass Dich einfach darauf ein, auf Jesus. Er hat sich nämlich auf Dich eingelassen. Ganz sicher!