Hartes Brot

(Ein paar Gedanken zur Einladung sich kontrovers mit Jesus auseinanderzusetzen und sein Angebot anzunehmen.)

Das ist hartes Brot.” So sagt man, wenn man vor einer schwierigen Aufgabe steht oder Schweres erlebt hat. So sagt man, wenn man etwas durchdenken muss, wozu man keine schnelle Lösung findet. Hartes Brot. Hartes Brot muss man länger kauen. Hartes Brot kann man aber auch einweichen und es als Zutat für neues Brot nehmen. Dann hält das neue sogar länger Feuchtigkeit und wird nicht so schnell hart. Hartes Brot hat also auch einen Nutzen. Man muss sich nur darauf einlassen. Wie beim Brot vom Bäcker, so ist es auch bei diesen Dingen, die uns herausfordern. Wir müssen sie weichkauen, durchdenken, damit ringen; nicht einfach schnell runterschlucken, sich dabei vielleicht verschlucken, Dinge, Zusammenhänge, Herausforderungen falsch verstehen, nicht richtig einordnen. Es lohnt sich also durchaus. Werfen wir es nicht einfach weg. 

Eins von diesen harten Broten ist der Anspruch, den Jesus an uns stellt; ist auch der Anspruch, den er an sich selbst stellt. Johannes, einer der 12 Apostel, also der engsten Vertrauten von Jesus damals, hat seinem Evangelium mehrere Kapitel gewidmet, in denen sich Menschen mit diesem Anspruch von Jesus kontrovers auseinandersetzen. Eins der starken, herausfordernden Statements ist folgendes aus Johannes 6,47-48. Da spricht Jesus.

„Ich versichere euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens.”

(nach der Neuen Genfer Übersetzung der Bibel)

Das ist eigentlich ein schöner Zuspruch für viele Christen heute und zu allen Zeiten mutmachend und stärkend. Als Jesus diesen Satz jedoch das erste Mal ausgesprochen hatte, mussten die allermeisten Menschen, die ihn hörten, ordentlich kauen. Selbst die engsten Vertrauten von Jesus, die Apostel, ging es so. “Hartes Brot, Jesus, was Du uns da zu kauen gibst. Das ist ein Anspruch, den wir erstmal durchdenken müssen.” Und genau da liegen sie richtig. Jesus lädt sie, wie uns heute ein, ihn durchzukauen in Gedanken, im Herzen, in unserem Lebensalltag. Die meisten warfen dieses harte Brot, diesen Anspruch von Jesus, einfach weg: „Unsinn! Welch Arroganz! Gotteslästerung!” Andere begannen zu kauen. Aber es war ihnen zu mühsam, sich auf Jesus einzulassen, weiterzukauen. Es bekam ihnen auf diese Weise nicht. Einer der engsten Vertrauten von Jesus, Simon Petrus, bringt es schließlich für sich und viele andere auf den Punkt. Er hat noch den Mund voll von diesem Brot, ist noch am Kauen, am Nachdenken. Kopf und Herz sind noch am Arbeiten. So kauend kommt er zu einem festen Entschluss, der uns in Johannes 6,68-69 überliefert ist.

„‚Herr, zu wem sollten wir gehen?’, antwortete Simon Petrus. ‘Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen, und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige bist, den Gott gesandt hat.’”

(nach der Neuen Genfer Übersetzung der Bibel) 

Simon Petrus und viele andere mit ihm bis heute haben erleben, dass das Leben eine Tiefe bekommt und eine Dimension, die man nur mit Ewigkeit beschreiben kann. Das ist nichts, was man in die ferne, unendliche Zukunft schieben darf. Das ist etwas, das aus dieser Zukunft in unsere Gegenwart, in meinen und Deinen Alltag reicht. Ewigkeit ist viel mehr ein Qualitätszeichen als Zeitbegriff. Ewigkeit ist mit Jesus in unsere Welt gekommen zu Dir und mir. Wenn wir uns darauf einlassen, dieses harte Brot zu kauen, wird es unser Leben verändern, unsere Sicht auf die Dinge. Aus dieser Ewigkeit kommen Friede, im Vertrauen auf Jesus Versöhnung, im Blick auf ihn Geborgenheit, an seiner Hand Halt, wenn alles wankt, in seinen Armen Trost, in seinem Blick tiefe Freude. 

Jesus sagt: „Lass Dich darauf ein. Kau es ruhig durch. Lass Dich nicht hetzen. Nimm Dir Zeit. Es wird Dich erfrischen. Ich werde Dich erfrischen.” Nehmen wo doch diese Einladung an. Willkommen in der Ewigkeit!