Ein paar Gedanken zur Bibellese aus dem zweiten Brief von Paulus an die Christen in Thessaloniki, Kapitel 2.

In genau einem Monat feiern wir Weihnachten. Am kommenden Sonntag ist der erste Advent. 

Advent – Jesus kommt. Wir stellen einen Adventskalender auf und öffnen jeden Tag ein Türchen, 24 Tage lang. An vier Sonntagen zünden wir Kerzen an. Am ersten eine, am zweiten zwei, am dritten drei und am vierten vier. Vier Wochen erinnern wir uns daran, dass Gott unsere Nähe sucht und seinen Sohn zu uns geschickt hat.

Weihnachten – Jesus, der Sohn Gottes ist geboren. Gott ist Mensch geworden. Das Unglaubliche ist passiert und ist wirklich wahr. Gott macht sich klein. Ganz unscheinbar kommt er in unsere Welt. Kommt nicht pompös. Gibt nicht an mit seiner Macht. Er beachtet die Unbeachteten und stellt sich an den Rand der Gesellschaft. Auch das ist wahr und gleichzeitig so tröstlich. Deswegen wird er Heiland genannt, Heil-Macher.

Advent – Jesus kommt wieder. Diese vier Wochen erinnern uns auch daran, dass Jesus wiederkommen wird. Dann wird er alles heil machen, aber auch allen Kaputt-Machern widerstehen. 

Darüber schreibt der Apostel Paulus, einer der ersten großen Missionare, den Christen in Thessaloniki. Die waren ganz durcheinander geraten. Ihre Glaubensgewissheit wankte. 

“War der Herr Jesus etwa schon gekommen und hat uns übersehen?” “Fehlt uns noch eine besondere Erkenntnis?” 

Paulus macht ihnen Mut und will ihnen helfen die Einfachheit ihres Glaubens wieder zu erlangen. 

“Lasst euch von niemand verführen!”

(1.Thessalonicher 2,3 nach der Lutherbibel von 2017)

Dann erwähnt er ein paar Kennzeichen von Kaputt-Machern, die sich nur als Heil-Macher ausgeben. Weihnachtsleugner und Adventsspötter könnte man sie auch nennen. 

Kennzeichen Nr 1: Kaputt-Macher machen sich groß. 

“… der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Heiligtum heißt.”

(2. Thessalonicher 2,4 nach der Lutherbibel 2017)

Kennzeichen Nr 2: Kaputt-Macher halten sich an keine Regeln und sagen: “Mach Dir Dein eigenes Gesetz.” Luther beschreiben sie immer wieder als Frevler, andere etwas genauer als Gesetzlose. 

Kennzeichen Nr 3: Kaputt-Macher lieben die Show und lenken von der Wahrheit ab. Sie kommen mit großer Kraft, Zeichen und Wundern, sagt Paulus. 

Kennzeichen Nr 4: Kaputt-Macher haben Lust an der Ungerechtigkeit, am Unrecht. Sie verwirren, täuschen und üben Gewalt aus. Sie machen das aber so geschickt, dass viele ihnen folgen. 

Sollen das etwa die vier Adventskerzen sein? Nein, auf keinen Fall! Es sind Lichterlöscher und Finstermacher. Genau dieser Dunkelheit versucht Paulus zu begegnen und zündet vier Kerzen an. Er widerspricht vehement.

Die erste Kerze: Gott macht sich klein um Dir zu begegnen. Das ist Gottes Prinzip.

Die zweite Kerze: Jesus stellt sich unter das Gesetz und erfüllt es. Er hält sich an Regeln. Das ist Gottes Methodik.

Die dritte Kerze: Jesus setzt Zeichen, die zu dem passen, was er sagt. Denken, Reden und Handeln passt zusammen. Deswegen können wir uns ihm anvertrauen. Das ist Gottes Antwort auf die Frage: “Was ist Wahrheit?” Das ist Gottes Wesen.

Die vierte Kerze: Jesus bringt Leben, selbst, wenn er dem Kaputt-Macher begegnet. Aber dieser Lebensatem widerspricht allem Kaputten. Deswegen ist Jesus der Heil-Macher. Das ist Gottes Name. 

Das Advent, von dem Paulus den Christen in Thessaloniki schreibt, ist ein ganz anderes. Es beschreibt eine Zeit des Konflikts und der Täuschung, eine Zeit, die Advents- und Weihnachtslichter auslöschen will. 

Dann schließt er aber mit den Worten: 

“Doch für euch, Brüder und Schwestern, müssen wir Gott immerzu danken. Ihr seid von Jesus, dem Herrn, geliebt. Von allem Anfang an hat Gott euch dazu erwählt, dass ihr gerettet werdet. Und das werdet ihr, weil Gottes Geist euer Leben bestimmt und euch heilig macht und weil ihr der Wahrheit Gottes glaubt.” 

(2. Thessalonicher 2,13 nach der Gute Nachricht Übersetzung der Bibel)

Wenn wir in den nächsten Wochen Lichter sehen und selbst anzünden, dürfen wir uns daran erinnern. Wir sind von Gott geliebt, wenn wir uns ihm anvertrauen. Lass Dich nicht verwirren.

Du bist von Gott geliebt!

Jesus kommt – es wird Licht.