Komm mit!

Ein paar Gedanken vom Propheten Jesaja zu Völkerwanderungen und Migrationsbewegungen.

Es ist schon lange her, sehr lange. Niemand weiß bis heute, wie es begann. War es Hunger? War es Vertreibung? War es einfach Neugierde oder eine innere Unruhe oder etwas ganz anderes? Vor 1800 Jahren begann ein Phänomen im fernen Nordosten, das man heute Völkerwanderung nennt. Ihren Höhepunkt erreichte sie im vierten Jahrhundert. Irgendetwas trieb sie. Ganze Familienverbände zogen los und weiter, immer weiter. Die Verwaltung und Verteidigung des Römischen Reiches kam an ihre Grenzen. Letztendlich integrierten sich die Neuankömmlinge. Wir Europäer heute sind jedenfalls ihre Nachkommen. 

Noch viel früher, so im achten Jahrhundert vor Christus, berichtet der Prophet Jesaja auch von einer großen, zukünftigen Völkerwanderung. Die beurteilt er aber ganz anders. Hören wir mal auf Jesaja 2,3 nach der Hoffnung für Alle Bibelübersetzung.

Viele Völker ziehen los und rufen einander zu: »Kommt, wir wollen auf den Berg des Herrn steigen, zum Tempel des Gottes Israels! Dort wird er uns seinen Weg zeigen, und wir werden lernen, so zu leben, wie er es will.« 

Da sind ratlose Menschen. Ihre Ratlosigkeit macht sie rastlos. Und so setzen sie sich in Bewegung. In der Bibel lesen wir immer wieder von Menschen, die sich in Bewegung setzen. Oft gehen sie in die falsche Richtung. Nicht selten bewegt sie eine falsche Motivation. Doch hier scheint es, als ob die Menschen, von denen Jesaja spricht, willkommen geheißen werden. Es sind keine perfekten, keine vorbildlichen Menschen. Doch genau das haben sie gemerkt. 

Diese Erkenntnis macht sie ratlos und rastlos. Sie suchen Hilfe und sehen mit ihrem inneren Auge einen Berg, auf dem ein Tempel steht. Eine neue Religion ist jedoch das letzte, was sie suchen. Sie sehnen sich nach ganz neuen Wegen ihr Leben zu gestalten. Ihre eigenen Ideen haben sie nicht weit gebracht, haben sie sogar gegeneinander aufgebracht. In ihrer Ratlosigkeit hören sie vom Gott Israels. „Wir wollen lernen so zu leben, wie ER es will.” Das ist die Entscheidung, die sie treffen. Daran halten sie fest. Das ist die Neuigkeit, die sie auch an ihre Nachbarn weitergeben, an Fremde und Bekannte. Immer mehr werden von dieser Sehnsucht gepackt, von einer unbändigen Neugierde und dem Willen, sich zu verändern. 

Wo stehst Du gerade in Deinem Leben, Deinem Alltag? Ist alles klar oder steckst Du auch gerade fest in einer Situation oder in Gedanken, Befürchtungen, Hoffnungen, Sehnsüchten … Wäre es eine Lösung, sich auch auf den Weg zu machen? Sollte es wirklich wahr sein, dass der Gott Israels auch Dir Gutes tun möchte? 

Nachdem Jesus Menschen um sich gesammelt und Nachfolger ausgebildet hat, fordert er sie auf, sich in Bewegung zu setzen. „Kommt zu mir und geht dann zu allen Völkern.” oder nach Matthäus 28,19-20:

Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!« 

(Hoffnung für Alle Bibelübersetzung)

Jesus lädt zu einer Völkerwanderung ein. Er ist Start und er ist Ziel; und auf dem Weg ist er auch dabei. Er fordert uns nicht auf, weite Reisen und Strapazen auf uns zu nehmen. Wozu er einlädt, ist es beginnen ihm zu vertrauen. Er, der Sohn des Gottes Israels, möchte unser Leben gestalten, Heilung bringen, Ruhe in Rastlosigkeit, Erlösung in Ratlosigkeit. All das ist bei ihm zu finden. Und wo er ist, da ist Gott gegenwärtig, da ist der Tempel, den die Völker suchen, ganz nah.

Komm mit und mach Dich auf zu Jesus, zu den Menschen, zurück zu Jesus und wieder zu den Menschen hin und her und erlebe, wie es ist zu leben, wie Gott es will: befreiend, lebenspendend, zielführend. 

Und dann sagt Jesus:

Herzlich willkommen zuhause! Auf Dich habe ich gewartet. Wie schön, dass Du da bist!