
Ist Euch das auch schonmal passiert? Ihr habt Euch auf eine Wanderung gemacht oder auch nur im Urlaub eine neue Stadt besichtigt und vergessen, etwas zu trinken mitzunehmen. Sehr ärgerlich. Um so schöner, wenn man von einem anderen Wanderer eine Erfrischung angeboten bekommt.
In alten Zeiten, als noch viele Menschen als Nomaden lebten, ging einem schnell das Wasser aus. Da reichten die mobilen Wasservorräte in den Schläuchen nicht. Deswegen gruben sie Brunnen, die eigentlich für alle da sein sollten. Allerdings kam es dort immer wieder zum Streit. Um so schlimmer, wenn man allein unterwegs war und nicht die Kraft hatte, sich selbst einen Brunnen zu graben. Um so schöner dagegen, wenn man beim Graben eines Brunnens auf eine sprudelnde Quelle mit süßem Wasser stieß und sie auch anderen gönnte.
Von solch einem ganz besonderen Brunnen lesen wir in den Kapiteln 21 bis 46 des ersten Buches Mose. Man nannte ihn Beerscheba, den Bundesbrunnen oder Schwurbrunnen. Als Hagar mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste herumirrte und beide fast verdursteten, schrien sie im Gebet zu Gott. Er stellte sich nicht nur nicht taub, sondern zeigte ihnen diesen Brunnen. Hagar und Ismael waren schon blind vor Verzweiflung. Sie waren ganz nah dran gewesen, entdeckten den Brunnen aber aus eigener Kraft nicht. Genau an diesem Ort erinnerte sie Gott an sein altes Versprechen:
“Ich werden etwas Großes aus euch machen. Vertraut mir nur.”
Wenig später wurde Abraham mit seinen Leuten von einer Wasserstelle zur anderen gejagt bis er an genau denselben Brunnen kam, den Gott Hagar und Ismael gezeigt hatte. Hier stellte Abraham seine eifersüchtigen Zeitgenossen und machte mit ihnen einen Vertrag, der mit Schwur und Opfer von sieben Lämmern besiegelt wurde. Zum Schluss stellte er sich öffentlich und für alle hörbar zu Gott, dem er sich lange vorher anvertraut hatte.
Wenig später stellte Gott Abraham auf die schwerste Probe seines Lebens. Abraham ließ sich darauf ein. Er hatte mit den Jahren immer mehr gelernt, dass man Gott vertrauen kann. Und so kam es. Gott beendete die Probe vorzeitig und bekräftigte Abraham die großen Versprechen, die er ihm schon mehrmals gegeben hatte. Um das für sich festzumachen, zog Abraham zum Brunnen Beerscheba. Gott hält sein Versprechen.
Ähnliches passierte später Isaak, dem Sohn Abrahams. Bevor er zu diesem Bundesbrunnen reiste, wurde auch er von eifersüchtigen Zeitgenossen abgewiesen. Sie gönnten ihm nicht, was eigentlich allen gehörte. Als Isaak in Beerscheba ankam, stellte sich Gott zu ihm und wiederholte dasselbe Versprechen, das er schon Abraham gemacht hatte.
“In der ersten Nacht erschien ihm dort der Herr und sagte zu ihm: »Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Hab keine Angst; ich stehe dir bei! Ich will dich segnen und dir viele Nachkommen geben, wie ich es meinem Diener Abraham versprochen habe.«”
(1.Mose 26,24 nach der Gute Nachricht Bibelübersetzung)
Isaak ließ sich ermutigen und bekennt wie sein Vater Abraham öffentlich und für alle hörbar zu Gott und bezeugte seinen Glauben. Als Jakob, Isaaks Sohn, mit seiner ganzen Familie und Leuten im hohen Alter nach Ägypten umsiedelte, machte er in Beerscheba eine letzte Pause. Hier erinnert Gott auch ihn an die Versprechen, die er schon Abraham gegeben und Hagar erinnert hatte.
“Ich lasse die meinen Segen erleben, die sich mir anvertrauen und nicht ihren eigenen Kräften. Und ich werde genau diese Menschen zum Segen machen, weil sie im Vertrauen zur mir zu Vorbildern für alle anderen werden.”
Ganz am Schluss der Bibel fordert Jesus uns auf ihm zu vertrauen und bietet uns an, uns mit seinem Segen zu erfrischen.
“Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm Wasser aus der Quelle des Lebens.”
(Offenbarung 21,6 nach der Gute Nachricht Bibelübersetzung)
Erinnern wir uns doch an dieses Versprechen. Nehmen wir es mit auf unsere Reise durchs Leben. Sich Jesus anzuvertrauen ist die beste Ausrüstung für unsere Alltagsgeschäfte. Für alle Herausforderungen will er uns stärken, in allen Proben beistehen, wenn wir müde werden erfrischen und verzweifelt sind die Augen öffnen. Kehren wir immer wieder und regelmäßig zu ihm zurück. Noch besser: gehen wir mit ihm auf die Reise. Schlagen wir dies Angebot nicht aus. Vertrauen wir seinem Versprechen!