Mehr, sogar viel mehr …

Mehr, sogar viel viel mehr… Darum geht es heute. Hier wieder Lars-Uwe Jung. Herzlich willkommen zum Wort zum Donnerstag.

Erinnerst Du Dich noch an die Schulzeit? 

Da wurden uns manchmal Aufgaben gestellt, die wir zunächst nicht lösen konnten. War es die Matheaufgabe oder eine Übung im Sportunterricht oder die Interpretation eines Textes in Deutsch oder Geschichte? Ich erinnere mich noch, wie ich vor der Abiprüfung von mathematischen Formeln träumte. Dann wachte ich plötzlich auf … und konnte eine Übungsaufgabe lösen (oder auch nicht). In manchen Fächern hätte ich mir gewünscht, dass mir der Lehrer die Übung genauer erklärt oder mal ganz praktisch vormacht. 

Wie war das bei Dir? 

OK, inzwischen sind wir älter geworden. Der eine oder die andere zählt sich sogar zu den Senioren. Die Herausforderungen nehmen jedoch nicht ab, und die Gefahr besteht, dass man beginnt sich dem Neuen oder Unvorstellbaren zu verweigern. Aber auch Jüngere nehmen solche eine Haltung ein. 

Mit dem Glauben ist das ganz ähnlich. 

Die eine sagt: “Ja, das ist wahr. Das habe ich auch erlebt.” Der andere antwortet: “Nein, das kann nicht sein.” Was für die einen das Bauchgefühl ausmacht, muss für die anderen logisch erklärt werden. Das ist heute nicht anders, als es damals war, als sich der Glaube an Jesus Christus begann auszubreiten. Das war auch die Erfahrung und das Erleben der allerersten Christen. Denn zuerst waren es ja wirklich nur ganz, ganz wenige, die den Neuigkeiten über Jesus vertrauten. Auch sie hatten sich gefragt: 

Kann das wirklich so sein, wie wir es gehört haben?

Dann erlebte aber der eine nach der anderen dasselbe und war sich plötzlich gewiss, ja überraschend sicher.

Ja, es ist wirklich wahr. Ich verstehe noch nicht alles, eigentlich sogar noch sehr sehr wenig. Aber ich glaube, da ist sogar noch mehr, ja, viel, viel mehr.

Genauso drückt es auch Paulus aus in seinem Brief an die Christen in Ephesus. Dabei beginnt er erstmal Satz über Satz und Abschnitt nach Abschnitt, fasziniert über Jesus zu schreiben. Schließlich kommt er auf den Höhepunkt.

Gott kann unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns ausdenken können. So mächtig ist die Kraft, mit der er in uns wirkt.

(Epheser 3,20 nach der Gute Nachricht Bibelübersetzung)

Mehr, viel viel mehr. Letztendlich geht es nicht um meinen Verständnishorizont, sondern die Möglichkeiten Gottes. Selbst, wenn ich die Matheaufgabe nicht lösen kann, gibt es doch ein Ergebnis. Auch wenn ich beim Volleyball den Ball immer wieder verpasse. Andere können es. Fasziniert sehe ich im Fernsehen den Beitrag zur Olympiade. Ich merke, da ist soviel mehr möglich, als ich mir vorstellen kann.

Genauso ist das im Glauben an Jesus. Und das Tolle dabei ist, dass er nicht nur von mir abhängt. Ich muss nicht an meine Kraft, mein Vorstellungsvermögen, meine Phantasie, meine Illusion glauben. Die führen mich vielleicht sogar in eine falsche Richtung. Manchmal aber auch nicht, nämlich dann nicht, wenn ich dem Gott vertraue, der mir in Jesus Christus begegnen will. Von ihm hängt alles ab, und er will mich und Dich reich beschenken, unvorstellbar reich, unendlich, überschwänglich. 

Warum ist das so? Nun, weil es viel mehr um Gottes Liebe und Zuneigung zu mir geht, als um meine Kraft, Gesundheit oder Intelligenz. Er will Dir und mir begegnen in der Situation, in der wir uns befinden, in keine andere. 

Wie kann ich Jesus begegnen, Gott kennenlernen?

Ich denke, der erste Schritt ist Neugierde, Sehnsucht nach mehr und etwas Geduld. Ganz besonders aber, mal die Bibel aufschlagen. Ziemlich genau in der Mitte befinden sich die Psalmen und hilfreich sind die Jesusgeschichten, die sich Evangelium nennen. Und dann vielleicht mal den Mut haben mit Gott zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist und mal ehrlich sagen: “Gott, ich kenne Dich eigentlich gar nicht. Ich würde es aber gerne. Komm doch bitte zu mir und begegne mir.” 

Paulus ist der Meinung, dass Gott dann reagieren und uns überraschen wird. Probieren wir’s doch mal (wieder) aus.

Eine schöne und gesegnete Restwoche noch.