
Es ist nicht so wichtig, wo Du herkommst. Viel wichtiger ist, dass Du ankommst und den Weg dahin findest.
Davon ist Jesus felsenfest überzeugt.
Jesus ist mal wieder in Jerusalem. Es ist Laubhüttenfest, das fröhlichste unter den großen Festen, das Gott seinem Volk zu feiern aufgegeben hat. Ja, es stimmt! Gott will, dass sich seine Leute freuen, dass sie feiern. Am Laubhüttenfest erinnert sich das Volk Gottes daran, dass Gott sie versorgt und zum Ziel bringt. Sie waren gefangen und versklavt in Ägypten. Gott befreite sie aus jener Gefangenschaft und versorgte sie über die 40 Jahre der Wanderung durch die Wüste bis zum Ziel.
Das Dumme nur an den 40 Jahren war, dass sich viele mehr an ihre Vergangenheit und die Möglichkeiten der Gefangenschaft orientierten, als an Gottes Gegenwart und der Zukunft für seine Leute. Das Tolle war, dass ihn nichts davon abhalten konnte, immer wieder neu anzufangen.
Gott gibt immer wieder einen neuen Startschuss. Er orientiert sich nicht an unserer Vergangenheit, sondern an seiner Zukunft für uns. Deswegen ist es so wichtig, sich von ihm begleiten zu lassen.
Zurück zu Jesus auf dem Laubhüttenfest. Da ist er nun und fordert die Menschen auf, sich ihm anzuvertrauen. Gott hat ihn geschickt, um seine Leute zu begleiten und zum Ziel zu bringen. Immer wieder kommt er darauf zurück. “Täuscht euch nicht!”, sagt er: “Verlasst euch nicht auf Äußeres. Ich komme vom Vater, von dem Vater, vom Vater im Himmel. Ich führe euch wieder zurück zu ihm. Ihr seid innerlich noch gefangen in der Vergangenheit. Doch ich kann euch davon befreien, will euch begleiten und zum Ziel bringen.”
“Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, und euer Leben darauf gründet, seid ihr wirklich meine Jünger. * Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.”
(Johannes 8,31–32 nach der Gute Nachricht Bibelübersetzung)
Dieser Anspruch, den Jesus an seine Zuhörer stellt – und übrigens auch an uns – geht ihnen dann doch zu weit. Sie stellen ganz klar, dass sie sich nicht gefangen fühlen. Nein, faktisch sind sie frei. Denn sie sind Abrahams Nachkommen. Abraham ist ihr Stammvater. Ägypten war nur eine Episode. Nein! Sie sind frei, und sie lassen sich von Jesus kein Problem anreden. Gleichzeitig drehen sie den Spieß um. Jesus selbst ist doch selbst nicht von zweifelsfreier Herkunft. Da war doch etwas zwischen Maria und Josef, das nicht so ganz passte. Ist es nicht gerade er, Jesus, der sich nicht an die Gesetze hält? Umgibt nicht gerade er sich mit fragwürdigen Gestalten, wie zum Beispiel den Samaritern?
So ganz falsch lagen sie dabei nicht. Worauf Jesus jedoch hinaus will, ist mehr. Er geht tiefer. Er bleibt nicht beim Oberflächlichen. Er kommt von Gott und Gott ist sein Vater. Genau das ist der Grund, aus dem er einen ganz neuen Anfang bieten kann. Er macht es genauso, wie sein Vater während der 40 Jahre Wüstenwanderung. Er beginnt immer neu. Er gibt den Menschen immer wieder eine neue Chance, auch Dir und mir. Das ist der Grund, warum er sich mit fragwürdigen Gestalten einlässt, Menschen, die kein zweifelsfreies Zeugnis vorweisen können, Personen, die immer wieder über komplizierte Regelwerke stolpern.
Jesus beansprucht der zu sein, der unserem Leben nicht nur einen neuen Start geben kann, sondern uns danach begleiten will, damit wir zum Ziel kommen. Deswegen stellt er auch uns immer wieder in Frage, wenn wir Menschen nicht aus unseren Schubladen lassen oder denen, die sie sich selbst gewählt haben. Für Jesus gibt es kein Schluss-und-aus, kein Aus-und-vorbei! Er bietet seinen Zuhörern damals einen neuen Start an. Sie sollen sich wieder an Gottes Taten, ja an Gott selbst, freuen, an den erinnern, auf den es wirklich ankommt, an den, der sich nicht auf die Vergangenheit fixiert, sondern eine neue Zukunft schafft.
Deswegen ist es so wichtig, dass Du Deine Vergangenheit nicht einfach übertünchst, sondern zu ihm bringst. Verleugne sie nicht. Nimm Dir nicht die Chance eines Neustarts. Lass Dich befreien. Deswegen bleibt Jesus so hartnäckig und sagt von sich:
“Wenn der Sohn euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei.”
(Johannes 8,36 nach der Gute Nachricht Bibelübersetzung)
Lass Dir also einen neuen Start geben. Lass Dich begleiten und zum Ziel bringen. Und vor allem: freu Dich an all dem. Freu Dich an Jesus an Deiner Seite.