
Wenn wir unseren Glauben ins Spiel bringen, wird ihm meist ein maßgeblicher, objektiver Wert abgesprochen. Persönlich und subjektiv mag er wohl für einzelne Menschen nützlich sein. Allgemein sagt man aber, dass der Glaube einer gültigen Grundlage entbehrt. Es überrascht vielleicht, dass dass das nichts Neues ist. Diese Einwände sind schon uralt.
Das wird auch im Brief an die hebräischen Christen, dem sogenannten Hebräerbrief, deutlich. Der Autor, dessen Namen wir nicht kennen, setzt dem jedoch viel entgegen, im Grunde genommen aber nur eins oder einen: Jesus Christus. Alles wird einfach besser, wenn man an ihn glaubt, wenn man sich ihm anvertraut. Da geht es nicht um Besserwisserei, sondern um die zeit- und epochenüberspannende Qualität des Glaubens; und die fasst der unbekannte Autor im elften Kapitel, also fast gegen Ende des Briefs, so zusammen. An dieser Stelle gleich verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten dieser Zusammenfassung aus Hebräer 11,1.
Nach Martin Luther:
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Nach der Hoffnung für Alle Bibelübersetzung:
Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.
Nach der BasisBibel:
Der Glaube ist die Gestalt dessen, worauf man hofft. Er liefert den Beweis für eine Wirklichkeit, die nicht sichtbar ist.
Nach der Einheitsübersetzung:
Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht.
Nach der Neuen Genfer Übersetzung der Bibel:
Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.
Nach der Zürcher Bibel:
Der Glaube aber ist die Grundlegung dessen, was man erhofft, der Beweis für Dinge, die man nicht sieht.
Wir könnten dem noch viele Übersetzungen anfügen und merken, dass sie sich nicht widersprechen, sondern gegenseitig ergänzen. Unser Glaube an Jesus Christus ist einfach so reich, dass wir seine Qualität kaum beschreiben können.
Unser Glaube macht uns zuversichtlich und vertreibt den Zweifel.
Unser Glaube trägt unsere Hoffnung und macht Unsichtbares sichtbar.
Unser Glaube macht unsere Hoffnung fassbar. Er ist Gestalt und Beweis der ganzen Wirklichkeit.
Unser Glaube ist die Grundlage, auf dem Tatsachen zutage treten.
Unser Glaube handelt von der Erfüllung der ganzen Wirklichkeit, mit der wir rechnen, ja, von der wir überzeugt sind.
Unser Glaube ist Grundlage und Beweis dessen, was man nicht sieht.
Natürlich – da sind viele Dinge, die wir noch nicht sehen. Natürlich – es ist unser persönlicher Glaube. Natürlich – wir haben Jesus Christus ganz individuell erlebt, subjektiv sozusagen.
Es ist aber auch so, dass wir an den glauben, der sich ganz objektiv fassbar gemacht hat durch Jesus. Genauso wird noch vieles mehr objektiv fassbar und greifbar. Die geschaffene Welt, in der wir leben, ist noch nicht ganz fertig. Da kommt noch was und da ist schon was, das uns noch verborgen ist.
Worüber wir uns jetzt und hier schon freuen dürfen, wird übertroffen werden von dem, was wir im Augenblick noch nicht sehen können.
Unser Glaube an Jesus macht den Anfang. Auf den baut alles auf. Die, die gelebt und geglaubt haben, bevor Jesus kam, hofften auf ihn und alles, was an ihm hängt, ohne ihn zu kennen. Für sie war er Wirklichkeit, auf die sie hofften. Für uns ist er Wirklichkeit, an die wir glauben. Genauso werden wir auch einmal die ganze Wirklichkeit sehen dürfen, die an Jesus hängt.
Wir glauben also nicht ohne festen Grund. Laden wir einfach andere ein, sich auch darauf zu stellen. Ist einfach besser so, einfach schöner, einfach zuversichtlicher, zweifellos überzeugender. Du glaubst es noch nicht? Probier’s doch einfach aus und frag jemand der’s weiß, wie’s geht.