
Welche Gewohnheiten hast Du, damit Du Dinge nicht vergisst? Mir fallen da spontan Einkaufslisten ein und To-Do-Listen. Ich hänge sie an die Kühlschranktür. Der Kugelschreiber liegt gleich daneben, damit ich immer wieder etwas hinzufügen kann, wenn mir was einfällt. An der Wand hängt auch ein Kalender, wo ich wichtige Termine eintrage, Geburtstage zum Beispiel oder die Untersuchung beim Zahnarzt, aber auch geplante Besuche und vieles mehr. Der Wecker hilft mir am morgen beim Aufstehen. An all das und viel mehr kann man sich auch auf andere Art und Weise erinnern lassen. Viele nutzen ihr Smartphone, das man sowieso immer dabei hat.
Daneben gibt es aber auch andere, größere Dinge in meinem Leben, die ich auf keinen Fall vergessen will. Das sind bei jedem ganz unterschiedliche, große und wichtige oder kleinere lohnenswerte. Beim Bibellesen mache ich mir oft Notizen oder markiere Bibelstellen, die mir wichtig geworden sind. Im Urlaub mache ich Fotos und verschicke Postkarten oder Nachrichten per Social-Media. Dann kann ich auch andere an dem teilhaben lassen, was mich bewegt hat. Dazu gibt es Fotobücher und vieles mehr. In alten Fachwerkhäusern kann man oft auch eingeschnitzte Bibelverse lesen. Manchmal sind sie verblasst, woanders immer neu ausgemalt, damit man sie gut lesen kann. Die moderne Version sind Poster mit Bibelversen.
Es ist spannend zu sehen, dass das alles keine neue Ideen sind. Es ist gut, wichtige Sachen nicht aus den Augen zu verlieren und auch andere daran teilhaben zu lassen. In der Bibel lesen wir auch von solchen Gewohnheiten. Man war sich schon damals seiner Vergesslichkeit bewusst. Von folgendem Erinnerungszeichen lesen wir im vierten Kapitel des Buches Josua.
Als das Volk Israel durch den Fluss Jordan ging, um das von Gott versprochene Land in Besitz zu nehmen, setzen sie auch ein Zeichen um sich und andere später zu erinnern. Sie stellten sowohl im Flussbett des Jordans, als auch am Ufer zwölf große Flusssteine auf. Das übrigens eine Idee Gottes. Er selbst wollte sie und ihre Kinder an ein paar Sachen erinnern, Dinge, die ihnen helfen sollten ihr Leben in guter Weise zu gestalten.
• Sie waren zwölf Stämme, aber doch ein Volk. Es ist gut zusammenzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen.
• Sie würden eine Zukunft haben und immer wieder Kinder, mit denen sie im Gespräch bleiben sollten.
• Gott selbst hat sie ans Ziel gebracht und nichts kann seine Gegenwart übertreffen.
Ohne ihn wären sie gar nicht soweit gekommen. Ohne ihn wären sie erst gar nicht losgezogen. Ohne ihn würde es sie gar nicht geben. Ohne ihn hätten sie keine Zukunft. Ohne ihn hätten sie keine Mitte, die sie verbindet. Seitenwegen waren sie am Ziel angekommen. Seitenwegen sind sie erst losgezogen. Seinetwegen gibt es sie. Seinetwegen haben sie eine Zukunft. Seinetwegen blieben sie verbunden. Das alles gilt auch für uns. Deswegen ist es vielleicht auch keine schlechte Idee, sich immer wieder daran zu erinnern und sich erinnern zu lassen.
Welches Zeichen willst Du setzen, das Dich an Gottes Handeln in Deinem Leben erinnert?
Welches Zeichen könnte Deinen Mitmenschen neugierig machen nachzufragen und helfen ins Gespräch zu kommen?
Das Spannende ist dabei, dass es Erinnerungszeichen ohne Worte sind. Sie warten auf eine Reaktion. Sie wollen neugierig machen. Sie wollen auf hintergründige Art und Weise Menschen motivieren nachzufragen. Sie wollen auch helfen Antworten zu geben. Naja, und sie wollen uns selbst einfach wieder an das erinnern, was wir mit Gott erlebt haben.
Könnten es nicht sogar zwölf Steine sein vor unserer Haus- oder Wohnungstür? Oder… oder… ? Oder was ganz anderes? Nicht vergessen lohnt sich so.
Hier nochmal der Ausschnitt aus dem Bericht in der Bibel:
“Geht zurück in den Jordan, bis an die Stelle, wo die Priester mit der Bundeslade des Herrn, eures Gottes, stehen. Jeder von euch soll sich dort einen großen Stein auf die Schulter laden, damit wir zwölf Steine haben, für jeden Stamm Israels einen. 6 Aus ihnen soll ein Denkmal gebaut werden. Wenn euch eure Kinder später einmal fragen, was diese Steine bedeuten, 7 dann erklärt ihnen: ›Als man die Bundeslade durch den Jordan trug, staute sich sein Wasser, und wir konnten trockenen Fußes hinüberziehen. Daran soll dieses Denkmal die Israeliten zu allen Zeiten erinnern.‹”
(Josua 4,5–7 nach der Hoffnung für Alle Übersetzung der Bibel)