ruckeliger Start

Ein paar Gedanken zu Apostelgeschichte 13,4–12.

Erinnert ihr euch noch daran, wie ihr euren Führerschein gemacht habt? Da muss man lernen mehrere Sachen gleichzeitig oder schnell hintereinander zu tun – kuppeln, schalten, Gas geben, bremsen, kuppeln, Spiegel nicht vergessen, links, rechts, Innenspiegel, Schilder, Streifen, Signale. Mit der Zeit wird das alles normal. Zuerst ist man aber stolz, dass man endlich auch Auto fahren lernt. Man wird mobil. Das ist schon was. Ich genieße es immer noch, hin und wieder weitere Strecken fahren zu können, Staus ausgenommen – na klar. Die unterschiedliche Beschilderung an anderen Orten bleibt eine Herausforderung, die man aber gerne annimmt bei der Gelegenheit Neues kennenzulernen. Am Anfang ist es oft ruckelig. Aber das nimmt man gerne erstmal in Kauf. Es ist ja nur der Fahrlehrer, der neben einem sitzt. 

Da haben wir also die Gelegenheiten und Herausforderungen der Mobilität. Ähnlich war es auch, als die Gemeinde in Antiochia, ein Team um Barnabas und Saulus aussandte, um auch Menschen in anderen Orten die Gelegenheit zu geben, die Gute Nachricht von Jesus zu hören. So fangen sie auch erstmal beim Bekannten an und reisen nach Zypern. Das war die alte Heimat von Barnabas. Außerdem lebten dort sehr viele Juden, mit denen man vieles gemeinsam hatte. Nur Jesus kannten die meisten dort noch nicht. 

Im Lauf ihrer Reise, und sozusagen als Höhepunkt, treffen sie auf den obersten Beamten des römischen Reiches auf der Insel. Der hat großes Interesse mehr von Jesus zu hören. Doch gleich fängt es an zu ruckeln. Da will noch wer mitschalten und -kuppeln, bremsen und Gas geben. Es kommt zum Konflikt. Ein einflussreicher Mann am Hof des Beamten war eifersüchtig geworden und macht Probleme. Sein Name ist Elymas. Er hält es lieber mit Magie und irreführenden Prophezeiungen. 

Bei aller Geduld und Liebe müssen Barnabas und Paulus diesem Mann Einhalt gebieten. Das ist um so schmerzhafter, als dass es sich ja auch um einen Juden, wie sie, handelt. Doch der fürchtet mehr um seinen Einfluss als Gott. Von Jesus will er nichts wissen. Auch andere sollen es nicht hören. Im übertragenen Sinn ist er wie ein Fahrlehrer, der seinen Schülern gar nicht das Autofahren beibringen will. Vielmehr nutzt er sie zur eigenen Bereicherung aus. Saulus kann nicht mehr an sich halten. Er weist Elymas mit scharfen Worten zurecht und sieht sogar Gottes Strafe voraus. Er soll für eine Zeit blind werden.

Gottes Wahrheit darf man nicht in Lüge verdrehen! 

So übersetzt es die Hoffnung für Alle Bibel den Text aus Apostelgeschichte 13,10. Luther gibt es so wieder: 

Gottes gerade Wege darf man nicht krumm machen!

Es stimmt. Dieses Wort ist sehr streng und ernst. Doch gerade, weil Gott uns so lieb hat, darf man seine Liebe nicht in den Schmutz ziehen. Die Gute Nachricht von Jesus und Gottes Liebe sind eben nicht beliebig. Seine Liebe will retten und nicht verderben. Er will uns einen guten Weg führen, einen Weg mit Zukunft. 

Es geht um Jesus und niemand anderen. 

Genau das merkt der hohe Beamte. Bei allem Schreck merkt er auch, dass das logisch ist, gerade und gut und wahr. Er entscheidet sich Jesus zu folgen. Er hat einen neuen, guten und geraden Weg gefunden, den er fortan gehen will. Er will sich nicht mehr ablenken lassen. 

Es kann eben nur einer das Auto steuern. Wenn zwei es gleichzeitig machen, kommt es zum Unfall. Wir alle wissen, dass Fahrschulautos noch Extras haben, mit dem der Lehrer in der Not halten oder Gas geben kann. Lassen wir keinen anderen neben uns sitzen als Jesus. 

Er hilft uns unser Leben zu gestalten. Er befreit uns vor Irrtümern. Er zeigt uns einen guten Weg. Er bremst uns auch manchmal aus, wenn wir Pausen brauchen. Und er hilft uns auch immer wieder den richtigen Gang zu finden. Warum macht er das? Er möchte, dass wir ans Ziel kommen. Er hat uns einfach lieb. 

Um das zu merken, muss man manchmal Pause machen und zur Ruhe kommen. Diese Ruhe findet der Beamte. Diese Ruhe nehmen sich Barnabas und Paulus. Diese Ruhe gönnen sie sogar ihrem Gegner Elymas. Wer weiß, ob seine Zeit der Blindheit ihm nicht geholfen hat Jesus zu erkennen? Die Chance wurde ihm auf jeden Fall nicht verwehrt.

Lassen wir uns also lieb haben und auf Jesus schauen, auf Jesus allein. Das ist immer eine gute Sache! So kommen wir an und bleiben auf dem Weg.