verpuffte Ambitionen

Wer von uns möchte nicht erfolgreich sein? Was soll auch Schlimmes daran sein? Nichts, natürlich nichts. Und wenn wir selbst nicht über großen eigenen Erfolg reden können, haben wir dich gerne Freunde, die das von sich sagen können. OK, vielleicht ist es auch nur der Fußballverein, der immer wieder auf’s Neue den Pokal nach Hause bringt. Man freut sich einfach daran und identifiziert sich irgendwie damit. Ein bisschen vom Glanz des Erfolgs scheint auf einen selbst. Einen schalen Beigeschmack bekommt alles nur, wenn es nicht mit rechten Dingen geschehen ist. Ein Foul gibt dem anderen die Hand, und letztendlich stellt sich heraus, dass der Schiedsrichter vom ‘Sieger’ bezahlt wurde. Wir wissen, das hat es alles schon gegeben. 

Die Frage, die sich stellt ist also: “Auf welche Weise komme ich zum Erfolg?

Der Prophet Daniel bekommt im elften Kapitel seines Buchs zwischen den Zeilen genau diese Frage gestellt. Da ziehen Dynastien von Herrschern des Südens und Nordens in einer Vision an ihm vorbei. Es sind zwei der vier Nachfolgereiche Alexander des Großen. Sie gönnen sich einander nichts. Zuletzt zerreiben sie sogar willentlich die Menschen, die zum Volk Gottes gehören. John Goldingay, ein englischer Theologe, bemerkt zum elften Kapitel des Buches Daniels mit einem ironischen Unterton folgendes, was auch mich schmunzeln ließ: 

Wenn sie beim Lesen dieses Abschnitts den roten Faden verloren haben, sind sie dabei den Sinn zu verstehen. Es gibt keinen roten Faden.

John Goldingay, Daniel for Everyone (Daniel für Jedermann), Seite 57

So lesen wir in Vers 27 dann auch:

Darauf verhandeln die beiden Könige miteinander. Sie sitzen an einem Tisch, belügen sich gegenseitig und sind nur darauf aus, den anderen hinters Licht zu führen. Doch keiner von ihnen hat Erfolg, denn die Zeit für das Ende ist noch nicht gekommen.” 

(Daniel 11,27 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für Alle, Version 2015)

Welchen Preis sind wir bereit für unseren Erfolg zu zahlen? Wie wichtig ist es uns Recht zu behalten? Manchmal – und auch erschreckender Weise – zieht solch eine Stimmung sogar in die Gemeinde Gottes ein. Man gönnt sich nichts und vergisst den, der alles für einen gegeben hat, Jesus. Welchen Sinn macht es also Erfolg oder Recht um jeden Preis zu haben? Die Antwort Gottes an Daniel: Es hat keinen Sinn und macht auch keinen. Deswegen macht er Daniel und mit ihm auch uns Mut, unseren Blick fest auf Gottes guten Plan für uns zu richten. 

Lass Dich nicht ablenken. Gott hat Zeit und Stunde in seiner Hand. Lerne ihn und seinen Plan des Heils und der Heilung zu verstehen. Lerne, diesen Plan anzunehmen und auch weiterzugeben. Wenn Deine Füße auch wanken, Deine Hände zittern und Dein Herz klopft. Vertraue Gott, der Dich liebt und nicht fallen lässt. Lass Dich also nicht von den ‘Königen des Nordens oder Südens’ verleiten von ihnen zu lernen. Gott ist für Dich da. Lerne von ihm.

Nach Daniel, Kapitel 11

Das ist die Zusammenfassung der Botschaft Gottes an Daniel, den Mann, den Gott lieb hat. Uns hat er auch lieb. So definiert Gott Erfolg. Und dieser Erfolg verpufft nicht. Niemand macht das so deutlich, wie Jesus. Deswegen dürfen wir uns auch über die Zusage in Vers 3 des zwölften Kapitels freuen. Schlag ihn doch gleich mal selbst in Deiner Bibel auf. Da ist von denen die Rede, die nicht nach Nord und Süd fragen, sondern nach Jesus.