Gesundes Selbstbewusstsein

Was gehört eigentlich zu einem gesunden Selbstbewusstsein? Ist es die natürliche Art sich überzeugend zu präsentieren? Ist es die passende Kleidung, die gute Frisur oder vielleicht das gefüllte Bankkonto? Die einen definieren sich durch Schönheit und Design. Andere tun das durch ihren Besitz, zeigen ihn bewusst oder verbergen ihn geschickt. Und doch wissen alle, was damit gemeint ist. 

Laufen da schon bestimmte Menschen vor Deinen gedanklichen Augen her? Siehst Du Dich selbst in der einen oder anderen Kurzbeschreibung? 

Aber ist es denn nicht wirklich so? Äußere Dinge machen etwas mit uns. “Geld macht nicht glücklich, aber beruhigt.” So sagt man. Was aber, wenn Wohlstand und Ansehen einen Raum in mir einnimmt, der mich dann doch nicht erfüllt, sondern gefangen nimmt? Oft merkt man das gar nicht und schaut abfällig auf die, die diesen Raum nicht teilen wollen oder können. 

Das Komische ist, dass man das oft noch nicht einmal selbst merkt. Genau aus diesem Grund spricht Jesus solche und andere Dinge immer wieder direkt oder bildhaft indirekt an. Da hatte er vom Umgang mit dem Mammon gesprochen, also mit Geld und Besitz. “Das ist doch alles nicht echt.” So urteilt Jesus und bekommt prompt eine Reaktion als Antwort.

Das alles hörten die Pharisäer, die am Geld hingen, und sie spotteten über ihn.

Jesus merkt das und bleibt nicht still. Er bleibt nicht höflich zurückhaltend, sondern antwortet sehr direkt und angriffig:

Und er sprach zu ihnen: Ihr seid’s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen. Denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott.

So berichtet es uns Lukas in seinem Jesusbericht (Lukas 16,10-15). 

Die Pharisäer; das waren Menschen, die es besonders ernst nahmen mit dem Glauben an Gott und es auch öffentlich zeigten. Letztendlich wäre es aber zu billig sie vorzuschieben egal, wie fromm man Leben und Glauben gestaltet. Denn das Prinzip, das dahinter steckt, kommt bei uns allen vor. 

Es ist die Frage nach dem, was uns ausmacht, was wirklich echt ist. Und das, was wirklich echt ist, das passt zusammen. Jesus kritisiert nicht Wohlstand und Ansehen. Er brandmarkt aber sehr wohl den Stellenwert und die Dynamik, die Ansehen und Wohlstand in unserem Leben einnehmen wollen. 

Jesus sagt: “Das sind alles keine wahren, keine echten Güter.” und dann: “Das sind fremde Sachen, deren guten Umgang Du erlernen und einüben musst.” und dann weiter: “Achte auf Dein Herz! Lass es ganz! Gott sieht, ob es heile oder gespalten ist.” Mit diesen Worten moralisiert er nicht, ganz im Gegenteil. Es geht ihm darum, dass wir unseren Wert bei Gott wahrnehmen. Wenn er unsere Mitte ist, hat das Auswirkungen. Er befreit von Äußerlichkeiten, es heilt unsere zwiespältige Moral. Er macht uns echt und heil. Da passt dann alles zusammen. 

Genau dann lernen wir Wohlstand und Ansehen richtig einzuordnen. Jesus nennt das Zuverlässigkeit, Treue im öffentlich Sichtbaren und in dem, was man so schnell übersieht. „Lass Dich nicht von Werten übertölpeln, die Dir nur den Weg versperren und den Blick verdunkeln. Benutze sie, aber verweise sie auf ihren Platz. Nicht Dinge und Erlebnisse sollen Dich beherrschen, sondern der Schöpfer aller Dinge, der kein Erlebnis übersieht.” 

Gott will Dir begegnen. Er kennt Dich. Er weiß alles über Dich. Wenn Du Dich ihm anvertraust, macht das etwas mit Dir. Du wirst ruhig und in gesunder Weise selbstbewusst. Denn Du hast ihn im Herzen. Von der Mitte Deines Lebens beleuchtet er alles drumherum, damit Du sehen kannst, wie es wirklich ist. Dann lernst Du auch das zu schätzen, was Du sonst übersehen oder sogar missachtet hättest. Gott hat Dich nicht übersehen. Du bedeutest ihm viel, so viel, dass er sogar seinen geliebten Sohn für Dich gegeben hat. Er gibt Dir seine zuverlässige, treue Liebe. Nimm die Hand, die er Dir ausstreckt. Da kommst Du zur Ruhe. Da bekommst Du ein gesundes Bewusstsein Deiner selbst. Gott rührt Dich an und Du spürst, wer Du bist. Lass es einfach zu!