Da lesen wir folgendes in Vers 1:
“Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.”
In Vers 6:
“Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.”
In Vers 21:
“Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.”
Und schließlich in Vers 22:
“Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen”
Lukas gibt hier ganz genaue Eckdaten, wann etwas passiert. Dabei konzentriert er sich nicht nur auf jüdische Zeitangaben oder solche, die später in der christlichen Gemeinschaft wichtig waren. Er beginnt seinen Bericht auch nicht mit dem Satz:
“Im Jahr der Geburt Jesu Christi.”
Ja, es geht genau um dieses Ereignis. Und darauf beziehen wir uns noch heute in unserer Zeitrechnung, wenn wir sagen: “1989 nach Christus” oder “333 vor Christus”. Was war da nochmal? Selbst Menschen, die nichts vom christlichen Glauben halten, beziehen sich auf dieses Datum, wenn sie Christus auslassen und sagen: “1989 nach oder 333 vor unserer Zeitrechnung”. Sie beziehen sich eben nicht auf Kaiser Augustus, sondern auf Jesus Christus.
Natürlich wissen wir, dass diese Art der Zeitrechnung erst im fünften Jahrhundert eingeführt wurde. Auch Lukas rechnet noch anders, als er vor knapp 2000 Jahren seinen Bericht über Jesus Christus schreibt. Warum macht er das?
Lukas ist es unheimlich wichtig zu betonen, dass Gott inmitten unserer so ganz menschlichen Geschichte gehandelt hat und noch weiter handelt. Lukas will uns deutlich machen, dass es immer um ein ganz konkretes ’Heute’ geht. Gott handelt nicht einfach so ins Blaue hinein. Der Glaube an Jesus Christus ist kein philsophisches Gedankenspiel. Gott zu vertrauen ist nicht nur eine Übung der Lebensbewältigung, ein allgemeines Prinzip.
Gott wird immer konkret. Jesus Christus kommt in unser Leben an einem eindeutig verifizierbaren Tag, zu einer bestimmten Zeit, die wir später wieder nachvollziehen können.
Na klar, manche können sich nicht daran erinnern, wann sie Christen geworden sind. Sie sind einfach so in den Glauben hineingewachsen. Keine Sorge! Gott weiß es ganz genau, wann er in Deinem Leben begonnen hat. Er ist sich dessen genauso sicher, wie Deine Mutter, als Du geboren wurdest.
Wenn Dich jetzt aber Gottes Wort trifft oder gestern berührt hat oder morgen oder vor einer Woche oder später wieder einmal. Dann vergiss das nicht. Denn das passierte an einem konkreten Tag, zu einer bestimmten Stunde.
Die Hirten haben es nicht vergessen, als sie Jesus gesehen haben. Und…
“Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.”
So lesen wir es in Vers 19 (nach der Lutherübersetzung 2017) und in Vers 25 und 27:
“Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon … und er kam vom Geist geführt in den Tempel.”
Dann in Vers 36 und 38:
“Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. … Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.”
Da lesen wir von konkreten Menschen, die Jesus zu ganz konkreten Zeitpunkten begegnen. Genau so werden sie Teil der Geschichte Gottes.
Ganz genau auf diese Art und Weise werden wir auch Teil seiner Geschichte. Gott begleitet uns mit seinem Geist, den wir weder fassen noch kontrollieren können. Durch unser ganzes Leben als Christen macht er das. Deswegen hat er sich durch Jesus, seinen geliebten Sohn, fassbar gemacht, ganz konkret.
Und wenn er uns manchmal gar nicht so fassbar scheint und konkret zu uns redet. Dann dürfen wir wissen, dass Gott uns doch ganz konkret begleitet. Ihm entgleitet nichts in unserem Leben. Wir brauchen uns ihm nur anzuvertrauen, ihm zu vertrauen und uns daran immer wieder zu erinnern.
Das ist Lukas wichtig: unser Glaube ist keine Illusion. Er ist konkret und echt.
(Alle Bibeltexte nach der Lutherbibel 2017)