Ein paar Nummern zu groß?

(Ein paar Gedanken zum Propheten Jeremia und dem Beginn seines Dienstes, wie im ersten Kapitel seines Buches berichtet.)

Was hätte Jeremia wohl gesagt, wenn er schon von Anfang an gewusst hätte, das sein Dienst als Prophet ganze 40 Jahre dauern würde? Wie hätte er sich gefühlt, wenn er gewusst hätte, dass die Anforderungen an ihn immer größer und sogar schwieriger würden? Schon ohne das alles zu wissen, ist er eigentlich viel zu jung für die Aufgabe, für die Gott ihn ausgewählt hat. Er kennt sich und seine Schwächen. „Ich bin viel zu jung!„, sagt er, womit er noch nicht einmal unrecht hat. Wie wir im Verlauf des Prophetenbuches erfahren, neigt er auch dazu schnell den Mut zu verlieren. Er kennt sich und bekennt offen seine Schwächen. Soweit zu Jeremia. Er hat recht, mit dem was er sagt. Die Aufgabe ist zu groß für ihn.

Nun zu Gott. Er widerspricht Jeremia nicht. Auch Gott weiß, was Jeremia weiß. Gott kennt ihn nur noch viel besser, als Jeremia sich selbst, und spricht:

Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. … 7 … Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. 8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der Herr.

(Jeremia 1,6-8  nach der Lutherbibel 2017)

Gott kennt Jeremia nicht nur besser als Jeremia selbst. Er fordert ihn auf ihm zu vertrauen, nicht sich selbst. Nichts anderes soll er sagen, als Gottes Wort, nicht anders handeln, als nach Gottes Willen. Nachdem er ihn so herausgefordert hat, macht er ihm Mut. Jeremia braucht keine Angst zu haben, so selbstverständlich diese wäre. Denn Gott ist bei ihm. Er verlässt seinen Auserwählten nicht. Er wird sogar noch mehr tun, seinen Jeremia nämlich aus Gefahren, die sicherlich kommen werden, retten. Dann sagt er noch:

Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich’s tue.

(Jeremia 1,12 nach der Lutherbibel 2017)

Gott ist Kenner, Begleiter, Retter, Ratgeber und Bewacher aller seiner Auserwählten, nicht nur Jeremias. Er steht zu seinem Wort und lässt seine Leute nicht hängen!

Das gilt auch für uns. Gott mag es, wenn wir uns nichts vormachen. Er wählt nicht die aus, die sich am Besten verkaufen und präsentieren können. Gott macht aber etwas aus Menschen, die ihm deswegen vertrauen. Wie Gott am Anfang aus dem Nichts die Welt geschaffen hat. So beginnt er auch mit uns ganz am Anfang und schon bevor wir es schon gemerkt haben. Dann bleibt er mit uns auf seinem Weg für uns.

So ist Gott. Er fordert uns heraus ihm zu vertrauen. Wir müssen keine eigenen Dinger drehen. Jeremia entscheidet sich Gott zu vertrauen. So beginnt seine Geschichte. Im Verlauf bekommen wir mit, dass Jeremia das eine und andere Mal an seine Grenzen kommt. Bis zum Ende erlebt er jedoch, dass Gott ihn nicht verlässt. Je länger der Weg, desto mehr hält er jedoch an dem Gott fest, der ihn erwählt hat. Er vertraut. Machen wir ihm das doch nach.