wertgeschätzt, anerkannt, geliebt

(Ein paar Gedanken zu dem was wir von uns halten und Jesus dazu sagt nach Johannes 5,41-44.)

Gehst Du eigentlich gerne auf den Flohmarkt oder Antikmarkt? Ich habe das früher gerne gemacht, um meine Sammlung an bestimmten Comics zu vervollständigen. Da muss man manchmal ganz schön handeln. Heute gehen meine Frau und ich ab und zu auf solche Märkte. Manchmal erstehen wir etwas was, oft aber nicht. Es findet sich einfach nichts, was unseren Vorstellungen entspricht. Manchmal ist es auch der Preis, der uns zurückschrecken lässt. Schließlich geht es darum, dass der Verkäufer einen hohen Preis erzielen will, der Käufer dagegen einen möglichst niedrigen. Was ist mir das Stückchen wert, in das ich mich insgeheim verliebt habe? Warum ist das so? Ist es der Stil, die Farbgebung, das Material, die Präsentation des Verkäufers, der Verkäufer selbst?

Worauf ich hinaus will? Was ist es eigentlich, das unseren Wert als Menschen ausmacht? Woran machen wir ihn fest? Woher nehmen wir unseren Wert? Wer gibt ihn uns? Von wem nehmen wir ihn an? Wie gehst Du damit um? Ist Dir das alles egal? Du bist halt, der Du bist – basta. Was soll diese Fragerei? Oder reagierst Du empfindlicher und schaust auf Deine Gesundheit, Dein Alter, Deine Bildung und berufliche Karriere, Dein Gehalt oder Deine Kleidung oder oder oder? 

Eines Tages, Jesus war mal wieder in Jerusalem, wird ihm genau dieses Thema aufgedrückt. Er hatte gerade einen hoffnungslos chronisch Erkrankten und Verlassenen geheilt. Da wird er in Frage gestellt. Er würde sich zu viel herausnehmen und über andere hinwegsetzen. Auslöser war natürlich auch die Heilung zum falschen Zeitpunkt. Der eigentliche Anlass war dann aber, dass Jesus unumstößlich davon überzeugt war Gott als Vater zu haben. Das kam garnicht gut an. Das war arrogant. Das war sogar Gotteslästerung. Jesus stellt daraufhin Einiges klar und sagt den Menschen auf den Kopf zu: 

Ich bin nicht darauf aus, von Menschen Anerkennung zu bekommen. * Aber bei euch ist es anders. Ich kenne euch und weiß, dass ihr der Liebe zu Gott keinen Raum in eurem Leben gebt. * Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr lehnt mich ab. Doch wenn jemand anders in seinem eigenen Namen kommt, werdet ihr ihn mit offenen Armen aufnehmen. * Wie solltet ihr auch glauben können? Bei euch ist jeder darauf aus, von den anderen Anerkennung zu bekommen; nur die Anerkennung bei dem einen, wahren Gott sucht ihr nicht.

(Johannes 5,41–44 nach der Neuen Genfer Übersetzung der Bibel)

Jesus wehrt sich gegen jede äußere Lobhudelei genauso wie die Förderung eines innern Selbstbewusstseins. Woher er wirklich seinen Wert nimmt, ist die Liebe zwischen ihm und seinem Vater im Himmel. Was kann es Größeres geben als das? Wer ist höher als Gott? Wer hat das Prädikat ‘Sehr gut’ über den Mensch und Schöpfung verliehen, als er selbst, der Schöpfer? Wer sollte da noch kommen und Wert beimessen oder mindern? Welchen Maßstab sollte der nehmen, der das macht? 

Gott hat uns Menschen den höchsten zu vergebenden Wert zugemessen, den es gibt, bevor wir irgendetwas geleistet haben oder leisten mussten. den Wert, den er für uns ermittelt hat, ist er selbst. Daran hängt seine Liebe zu uns. Das ist auch der Grund, warum wir eingeladen werden, diese Liebe zu erwidern. Praktisch wird das, indem wir unseren Mitmenschen diesen Wert auch zumessen, den Gott ihnen gegeben hat. Praktisch wird das auch, wenn wir uns selbst diesen Wert zumessen lassen. Nichts und niemand kann ihn uns rauben. 

Worauf es ankommt, ist also nicht unser Selbstbewusstsein und auch nicht die Anerkennung, die uns andere geben. Das sind alles nur Girlanden und Konfetti. Worauf es ankommt ist, dass wir auf Gott schauen und von ihm zu uns und unserem Mitmenschen. Er liebt uns. Wachsen wir in seiner Liebe. 

Schließlich macht Gott noch etwas, das alles andere toppt. Er gibt sein Leben für uns, zeigt seine Liebe, wie es kein anderer machen könnte. Du bist nicht vergessen. 

Du bist unheimlich wertgeschätzt, unglaublich wertvoll!