Greifbar

(GVSA Kurzimpuls aus dem Bibelprojekt des GVSA zu 1. Petrus 1)

Hallo und schön, dass Sie wieder dabei sind, hier Lars-Uwe Jung, Prediger in Aschersleben und Hettstedt mit ein paar Gedanken zum ersten Kapitel, aus dem zweiten Brief von Petrus.

In seinem ersten Brief hatte Petrus den Christen mitten in äußeren Anfeindungen Mut gemacht. Der Glaube an Jesus Christus ist ein Geschenk, das alles übertrifft. Petrus verleugnet die Herausforderungen also nicht, macht aber deutlich, dass Jesus um so größer ist. In allem, was wir auch in seinem Namen erleiden; er ist und bleibt der Sieger!

In seinem zweiten Brief knüpft Petrus daran an. Nur legt er jetzt den Schwerpunkt auf andere Herausforderungen. Er nennt philosophische Klügeleien, die das Kommen Jesu auf die Erde und seine Wiederkunft mehr als spirituelle Idee, nicht aber als Gottes konkretes Handeln in unserer Welt verstehen wollen. Petrus widerspricht dieser irrigen Meinung vehement. Jesus ist wirklich Gottes Sohn und historisch verifizierbar. Petrus selbst, aber auch andere, haben ihn erlebt. Er schreibt:

Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.

(2.Petrus 1,16)

Gott ist wirklich zu uns Menschen gekommen und in Jesus Mensch geworden. Genau dieser Jesus wird auch wiederkommen. Genau zu diesem Jesus hat sich Gott, der himmlische Vater, in Wort und Tat gestellt. Das kann nicht nur Petrus, sondern auch andere bezeugen. Sie haben ihn gehört, gesehen, berührt, haben mit ihm gegessen, sind mit ihm gereist und wurden in vielen Häusern beherbergt. 

Warum ist das so wichtig? Warum reicht es nicht Jesus als Vorbild zu nehmen und seine Gottessohnschaft als hilfreiche Idee zur Lebensbewältigung? Nun – wäre es eine Idee; dann würde unser Handeln aus unserer Kraft kommen müssen. Wir wären auf uns selbst gestellt, diese Idee zu verstehen. Petrus dagegen spricht von der Kraft und vom Kommen Jesu, die in seinem und unseren Leben greifbar werden will. 

Wie Jesus damals greifbar war und sich in seinem zweiten Kommen wieder greifbar machen wird. So will er jetzt uns, in unserem Leben und Handeln und Wandeln, ergreifen und verändern. So sollen wir uns von ihm konkret ergreifen lassen. Das ist nur möglich, wenn er wirklich und wahrhaftig der ist, den die Bibel, das prophetische Wort, vorgibt zu beschreiben. So ermutigt er seine Leser mit folgenden Worten:

Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

(2. Petrus 1,19) 

Wenn wir diese Wahrheit ernst nehmen, kann sie nicht anders als greifbar werden. Sie wird uns nicht nur als erstrebenswerte Idee verändern, sondern weil sie von dem kommt, der wirklich greifbar zu uns gekommen ist und greifbar wieder kommt. Dieser Jesus verändert auch heute noch Menschen, jeden, der sich wirklich von ihm ergreifen lässt und darauf seinen Fleiß setzt. 

Lassen wir uns also von Jesus ergreifen. Lassen wir uns auch von unseren Mitmenschen ergreifen, damit sie sehen, dass Jesus uns ergriffen hat, uns verändert und wir uns auch von ihm verändern lassen wollen. Dann wird die unvergängliche Ewigkeit Gottes in unserem vergänglichen Leben sichtbar. 

Petrus lädt uns also ein praktische Prioritäten zu setzen und nicht nur theoretischen Gedankenspielen nachzugehen. Er lädt uns ein, nicht nur über Jesus nachzudenken, sondern uns von ihm ergreifen zu lassen. Nur so werden wir ihn begreifen können – jeden Tag neu und jeden Tag ein bisschen mehr. Er macht es hell, macht Licht, vertreibt unser Dunkel bis er wieder kommt und es Tag wird, ein Tag, so schön, wie wir es uns noch nicht erträumen können. Er kommt wirklich – dieser Tag und Jesus selbst – genau so, wie er das erste Mal kam, so auch dann. Das ist mehr, als ein schöner Gedanke – viel mehr!