(Ein paar Gedanken zum 11. Kapitel aus dem Brief an die hebräischen Christen, besonders Hebräer 11,1; Hebräer 11,32–40)
Wir kennen alle die Grundrechenarten + – * / also plus, minus, mal und geteilt oder Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren. Das ist der Anfang der Mathematik. Bis dahin haben sich die allermeisten von uns auch anfreunden können. Daran schließt sich der Dreisatz an, der sich auch noch vielen erschließt. Nebenbei kennt man noch die Wurzel aus Neun und den Wert von Pi (π), mit dem man den Umfang eines Kreises bestimmen kann, wenn man den Durchmesser kennt. Das ist aber alles erst der Anfang.
Wie begeistert muss der Mathematiker gewesen sein, der die Null entdeckt hat und jener alte Ägypter, der als einer der Ersten, den Erdumfang bestimmen konnte. Die Menschen wussten also schon in der Antike, also in alten biblischen Zeiten, dass die Erde eben keine Scheibe ist.
Jetzt lesen wir im elften Kapitel des Briefes an die hebräischen Christen, dass wir mit Gott rechnen können.
Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.
(Hebräer 11,1 aus der Neuen Genfer Übersetzung der Bibel)
Soweit aus dem biblischen Buch des Hebräerbriefs. Kurz gesagt: Du kannst mit Jesus Christus, rechnen. Er ist zuverlässig. Auf ihn ist Verlass. Es zahlt sich aus ihm zu vertrauen.
Das sind starke Sätze. Denn dieses Vertrauen muss man auch lernen und einüben. Es fordert eine gewisse Experimentierfreudigkeit. Deswegen berichtet der Autor des Briefes von vielen Menschen, die das getan haben und welche Ergebnisse sie erzielten. Da wird zunächst ganz viel addiert und multipliziert. Am Ende des elften Kapitels scheint es aber auch, dass viele, die auf Gott vertraut haben, lernen mussten, das Subtrahieren und Dividieren durchzubuchstabieren. Für viele war es schwierig, auf die Wurzel der Ereignisse zu kommen, die sie durchleben mussten. Der Kreis schien sich nicht zu schließen. Da war Einiges, was sie nicht so einfach verstanden.
Um so mehr ist der Verfasser jener Zeilen davon überzeugt, dass die Rechenart des Glaubens die Richtige ist. Er ist sogar der festen Meinung, dass sie zu einem besseren Ergebnis führt. Es ist sozusagen höhere Mathematik. So wie die Null erst gefunden werden musste und die Konstante Pi (π). So überblicken wir manche Dinge nicht, die uns und anderen über den Weg laufen, über die wir vielleicht immer wieder stolpern. Das macht aber die Rechenart des Glaubens nicht ungültig. Es gibt nur Dinge, die wir noch nicht sehen und verstehen können.
Ganz am Schluss des elften Kapitels aus dem Hebräerbrief kommt ein Tipp zur Lösung. Gott will, dass viele Menschen dabei sind und an seinem Rechenkurs des Glaubens teilnehmen können. Er freut sich nicht nur über die Teilnahme. Er bringt auch alle erfolgreich durch die Prüfung. Wenn wir lernen Jesus zu vertrauen, wird das passieren. Er selbst hat das alles durchbuchstabiert und durchgerechnet. Wenn wir seinem Lösungsweg folgen, kommen wir alle auf das selbe und richtige Ergebnis. Gott lässt sich und uns dafür Zeit. Er hat Geduld und einen festen Plan. Denn er will, dass alle Kursteilnehmer ans Ziel kommen. Deswegen müssen die Einen noch warten, damit die Spätkommer ihre Chance nicht verlieren. Diese Rechnung geht auf. Mit Jesus kannst du rechnen. Ist einfach besser so.
› Ihr Lars-Uwe Jung von den Landeskirchlichen Gemeinschaften Aschersleben und Hettstedt
Hier nochmal die letzten Verse des elften Kapitels: Hebräer 11,32–40 nach der Neuen Genfer Übersetzung der Bibel).
Wie viele andere Beispiele wären noch zu nennen! Die Zeit fehlt mir, um auf Gideon und Barak einzugehen, auf Simson und Jiftach, auf David und Samuel und auf die Propheten. Was haben Menschen wie sie durch ihren Glauben nicht alles zustande gebracht! Sie zwangen Königreiche nieder, sie sorgten für Recht und Gerechtigkeit, sie erlebten die Erfüllung von Zusagen, die Gott ihnen gemacht hatte, sie hielten Löwen das Maul zu, sie blieben mitten im Feuer unberührt von den Flammen, sie entkamen dem tödlichen Schwert, sie wurden, wo es ihnen an Kraft fehlte, von Gott gestärkt, sie erwiesen sich als Helden im Kampf, sie schlugen feindliche Heere in die Flucht. Es kam ´sogar` vor, dass Frauen, die Gott vertrauten, ihre verstorbenen Angehörigen zurückerhielten, weil Gott sie wieder lebendig machte.
Andere, die auch Gott vertrauten, ließen sich lieber zu Tode foltern, als sich von Gott loszusagen, obwohl sie dadurch freigekommen wären. Sie waren bereit, ihr irdisches Leben zu verlieren, um durch die Auferstehung ein besseres Leben zu erhalten. Manche mussten sich verspotten und auspeitschen lassen, manche wurden gefesselt und ins Gefängnis geworfen. Sie wurden gesteinigt, sie wurden zersägt, sie wurden mit dem Schwert hingerichtet. Heimatlos zogen sie umher, in Schaf- und Ziegenfelle gehüllt, Not leidend, verfolgt und misshandelt – die Welt war es nicht wert, sie ´in ihrer Mitte` zu haben. Sie mussten in der Wüste und in den Bergen, in Höhlen und in Erdlöchern Zuflucht suchen.
Ihnen allen stellte Gott aufgrund ihres Glaubens ein gutes Zeugnis aus, und doch haben sie die endgültige Erfüllung dessen, was er ihnen zugesagt hatte, nicht erlebt. Gott hat für unsere Zeit etwas vorgesehen, was besser ist ´als alles Frühere`, und deshalb können sie erst zusammen mit uns die Vollkommenheit erreichen.